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so. Erst auf die Ofenkante, 
Die vorn die Stirn mir einstieĂź, und sodann 
Vom Ofen rĂĽckwärts auf den Boden wieder, 
Wo ich mir noch den Hinterkopf zerschlug. 
Er schenkt ein. 
Ist’s Euch gefällig?  
  WALTER
nimmt das Glas.
Hättet ihr ein Weib, 
So wĂĽrd’ ich wunderliche Dinge glauben, 
Herr Richter.  
  ADAM
Wie so? 
  WALTER
Ja, bei meiner Treu, 
So rings seh’ ich zerkritzt euch und zerkratzt.  
  ADAM
lacht.
Nein, Gott sei Dank! Fraunnägel sind es nicht.  
  WALTER
Glaub’s. Auch ein Vortheil noch der Hagestolzen.  
  ADAM
fortlachend.
Strauchwerk, fĂĽr SeidenwĂĽrmer, das man trocknend 
Mir an dem Ofenwinkel aufgesetzt. — 
Auf euer Wohlergehn!  
 
Sie trinken. WALTER
Und grad’ auch heut 
Noch die PerĂĽcke seltsam einzubĂĽĂźen! 
Die hätt’ euch eure Wunden noch bedeckt.  
  ADAM
Ja, ja. Jedwedes Ăśbel ist ein Zwilling. — 
Hier — von dem fetten jetzt — kann ich —? 
  WALTER
Ein StĂĽckchen. 
Aus Limburg?  
  ADAM
Rect’ aus Limburg, gnäd’ger Herr. 
  WALTER
— Wie Teufel aber, sagt mir, ging das zu?  
  ADAM
Was?  
  WALTER
DaĂź ihr die PerĂĽcke eingebĂĽĂźt. 
  ADAM
Ja, seht. Ich sitz’ und lese gestern Abend 
Ein ActenstĂĽck, und weil ich mir die Brille 
Verlegt, duck’ ich so tief mich in den Streit, 
DaĂź bei der Kerze Flamme lichterloh 
Mir die PerĂĽcke angeht. Ich, ich denke, 
Feu’r fällt vom Himmel auf mein sĂĽndig Haupt, 
Und greife sie, und will sie von mir werfen; 
Doch eh ich noch das Nackenband gelößt, 
Brennt sie wie Sodom und Gomorrha schon. 
Kaum daĂź ich die drei Haare noch mir rette.  
  WALTER
VerwĂĽnscht! Und eure andre ist in der Stadt.  
  ADAM
Bei dem PerĂĽckenmacher. — Doch zur Sache.  
  WALTER
Nicht allzurasch, ich bitt’, Herr Richter Adam.  
  ADAM
Ei, was! Die Stunde rollt. Ein Gläschen hier. 
 
er schenkt ein. WALTER
Der Lebrecht — wenn der Kauz dort wahr gesprochen — 
Er auch hat einen bösen Fall gethan.  
  ADAM
Auf meine Ehr’ 
 
er trinkt. WALTER
Wenn hier die Sache, 
Wie ich fast fĂĽrchte, unentworren bleibt, 
So werdet ihr, in eurem Ort, den Thäter 
Leicht noch aus seiner Wund’ entdecken können. 
er trinkt. 
Niersteiner? 
  ADAM
Was? 
  WALTER
Oder guter Oppenheimer? 
  ADAM
Nierstein. Sieh da! Auf Ehre! Ihr versteht’s. 
Aus Nierstein, gnäd’ger Herr, als hätt’ ich ihn geholt.  
  WALTER
Ich prĂĽft’ ihn, vor drei Jahren, an der Kelter.  
  ADAM
schenkt wieder ein. WALTER
— Wie hoch ist euer Fenster — dort! Frau Marthe.  
  FRAU MARTHE
Mein Fenster?  
  WALTER
Das Fenster jener Kammer ja, 
Worin die Jungfer schläft?  
  FRAU MARTHE
Die Kammer zwar 
Ist nur vom ersten Stock, ein Keller drunter, 
Mehr als neun FuĂź das Fenster nicht vom Boden; 
Jedoch die ganze, wohlerwogene 
Gelegenheit sehr ungeschickt zum Springen. 
Denn auf zwei FuĂź steht von der Wand ein Weinstock, 
Der seine knot’gen Ă„ste rankend hin 
Durch ein Spalier treibt, längs der ganzen Wand: 
Das Fenster selbst ist noch davon umstrickt. 
Es wĂĽrd’ ein Eber, ein gewaffneter, 
MĂĽh mit den Fängern haben, durchzubrechen. 
  ADAM
Es hing auch keiner drin.  
 
er schenkt sich ein. WALTER
Meint ihr? 
  ADAM
Ach, geht! 
 
er trinkt. WALTER
zu Ruprecht.
Wie traf er denn den SĂĽnder? Auf den Kopf?  
  ADAM
Hier.  
  WALTER
LaĂźt. 
  ADAM
Gebt her. 
  WALTER
S’ ist halb noch voll. 
  ADAM
Wills fĂĽllen. 
  WALTER
Ihr hört’s.  
  ADAM
Ei, fĂĽr die gute Zahl. 
  WALTER
Ich bitt’ euch. 
  ADAM
Ach, was! Nach der Pythagoräer-Regel.  
 
er schenkt ihm ein. WALTER
wieder zu Ruprecht.
Wie oft traf er dem SĂĽnder denn den Kopf?  
  ADAM
Eins ist der Herr; Zwei ist das finstre Chaos; 
Drei ist die Welt. Drei Gläser lob’ ich mir. 
Im dritten trinkt man mit den Tropfen Sonnen, 
Und Firmamente mit den ĂĽbrigen.  
  WALTER
Wie oftmals auf den Kopf traf er den SĂĽnder? 
Er, Ruprecht, ihn dort frag’ ich!  
  ADAM
Wird man’s hören? 
Wie oft trafst du den SĂĽndenbock? Na, heraus! 
Gott’s Blitz, seht, weiĂź der Kerl wohl selbst, ob er — 
VergaĂźt du’s? 
  RUPRECHT
Mit der Klinke? 
  ADAM
Ja, was weiĂź ich. 
  WALTER
Vom Fenster, als er nach ihm herunter hieb?  
  RUPRECHT
Zweimal, ihr Herrn.  
  ADAM
Hallunke! das behielt er! 
 
er trinkt. WALTER
Zweimal! Er konnt’ ihn mit zwei solchen Hieben 
Erschlagen, weiĂź er —?  
  RUPRECHT
Hätt’ ich ihn erschlagen, 
So hätt’ ich ihn. Es wär mir grade recht. 
Läg’ er hier vor mir, todt, so könnt’ ich sagen, 
Der war’s, ihr Herrn, ich hab euch nicht belogen.  
  ADAM
Ja, todt! Das glaub’ ich. Aber so — 
 
er schenkt ein. WALTER
Konnt’ er ihn denn im dunkeln nicht erkennen?  
  RUPRECHT
Nicht einen Stich, gestrenger Herr. Wie sollt ich?  
  ADAM
Warum sperrt’st du nicht die Augen auf? — StoĂźt an!  
  RUPRECHT
Die Augen auf! Ich hatt’ sie aufgesperrt. 
Der Satan warf sie mir voll Sand.  
  ADAM
in den Bart.
Voll Sand, ja! 
Warum sperrt’st du deine groĂźen Augen auf. 
— Hier. Was wir lieben, gnäd’ger Herr! StoĂźt an!  
  WALTER
— Was recht und gut und treu ist, Richter Adam!  
 
sie trinken. ADAM
Nun denn, zum SchluĂź jetzt, wenns gefällig ist.  
 
er schenkt ein. WALTER
Ihr seid zuweilen bei Frau Marthe wohl, 
Herr Richter Adam. Sagt mir doch, 
Wer, auĂźer Ruprecht, geht dort aus und ein.  
  ADAM
Nicht allzuoft, gestrenger Herr, verzeiht. 
Wer aus und eingeht, kann ich euch nicht sagen.  
  WALTER
Wie? Solltet ihr die Wittwe nicht zuweilen 
Von eurem seel’gen Freund besuchen?  
  ADAM
Nein, in der That, sehr selten nur.  
  WALTER
Frau Marthe! 
Habt ihr’s mit Richter Adam hier verdorben? 
Er sagt, er spräche nicht mehr bei euch ein?  
  FRAU MARTHE
Hm! Gnäd’ger Herr, verdorben? Das just nicht. 
Ich denk er nennt mein guter Freund sich noch. 
Doch daĂź ich oft in meinem Haus’ ihn sähe, 
Das vom Herrn Vetter kann ich just nicht rĂĽhmen. 
Neun Wochen sind’s, daĂź er’s zuletzt betrat, 
Und auch nur da noch im VorĂĽbergehn.  
  WALTER
Wie sagt ihr?  
  FRAU MARTHE
Was? 
  WALTER
Neun Wochen wären’s —? 
  FRAU MARTHE
Neun, 
Ja — Donnerstag sind’s zehn. Er bat sich Saamen 
Bei mir, von Nelken und Aurikeln aus.  
  WALTER
Und — Sontags — wenn er auf das Vorwerk geht —?  
  FRAU MARTHE
Ja, da — da gukt er mir in’s Fenster wohl, 
Und saget guten Tag zu mir und meiner Tochter; 
Doch dann so geht er wieder seiner Wege.  
  WALTER
fĂĽr sich.
Hm! Sollt ich auch dem Manne wohl — 
er trinkt. 
Ich glaubte, 
Weil ihr die Jungfer Muhme dort zuweilen 
In eurer Wirthschaft braucht, so wĂĽrdet ihr 
Zum Dank die Mutter dann und wann besuchen. 
  ADAM
Wie so, gestrenger Herr?  
  WALTER
Wie so? Ihr sagtet, 
Die Jungfer helfe euren HĂĽhnern auf, 
Die euch im Hof erkranken. Hat sie nicht 
Noch heut in dieser Sach’ euch Rath ertheilt?  
  FRAU MARTHE
Ja, allerdings, gestrenger Herr, das thut sie. 
Vorgestern schickt’ er ihr ein krankes Perlhuhn 
Ins Haus, das schon den Tod im Leibe hatte. 
Vorm Jahr rettete sie ihm eins vom Pips, 
Und dies auch wird sie mit der Nudel heilen: 
Jedoch zum Dank ist er noch nicht erschienen.  
  WALTER
verwirrt.
— Schenkt ein, Herr Richter Adam, seid so gut. 
Schenkt gleich mir ein. Wir wollen eins noch trinken.  
  ADAM
Zu eurem Dienst. Ihr macht mich glĂĽcklich. Hier.  
 
er schenkt ein. WALTER
Auf euer Wohlergehn! — Der Richter Adam, 
Er wird frĂĽh oder spät schon kommen.  
  FRAU MARTHE
Meint ihr? Ich zweifle. 
Könnt’ ich Niersteiner, solchen, wie ihr trinkt, 
Und wie mein seel’ger Mann, der Castellan, 
Wohl auch, von Zeit zu Zeit, im Keller hatte, 
Vorsetzen dem Herrn Vetter, wär’s was anders: 
Doch so besitz’ ich nichts, ich arme Wittwe, 
In meinem Hause, das ihn lockt.  
  WALTER
Um so viel besser.  
  EILFTER AUFTRITT
LICHT. FRAU BRIGITTE mit einer PerĂĽcke in der Hand. Die MĂ„GDE. Die VORIGEN. LICHT
Hier, Frau Brigitte, herein. 
  WALTER
Ist das die Frau, Herr Schreiber Licht?  
  LICHT
Das ist die Frau Brigitte, Ew. Gnaden.  
  WALTER
Nun denn, so laĂźt die Sach’ uns jetzt beschlieĂźen. 
Nehmt ab, ihr Mägde. Hier.  
 
Die Mägde mit Gläsern u. s. w. ab. ADAM
während dessen.
Nun, Evchen, höre, 
Dreh du mir deine Pille ordentlich, 
Wie sich’s gehört, so sprech ich heute Abend 
Auf ein Gericht Karauschen bei euch ein. 
Dem Luder muĂź sie ganz jetzt durch die Gurgel, 
Ist sie zu groĂź, so mag’s den Tod dran fressen.  
  WALTER
erblickt die PerĂĽcke.
Was bringt uns Frau Brigitte dort fĂĽr eine PerĂĽcke?  
  LICHT
Gnäd’ger Herr?  
  WALTER
Was jene Frau uns dort fĂĽr eine 
PerĂĽcke bringt?  
  LICHT
Hm! 
  WALTER
Was? 
  LICHT
Verzeiht — 
  WALTER
Werd ich’s erfahren?  
  LICHT
Wenn Ew. Gnaden gĂĽtigst 
Die Frau, durch den Herrn Richter fragen wollen, 
So wird, wem die PerĂĽcke angehört, 
Sich, und das Weitre, zweifl’ ich nicht ergeben.  
  WALTER
— Ich will nicht wissen, wem sie angehört. 
Wie kam die Frau dazu? Wo fand sie sie?  
  LICHT
Die Frau fand die PerĂĽcke im Spalier 
Bei Frau Margrethe Rull. Sie hing gespieĂźt, 
Gleich einem Nest, im Kreuzgeflecht des Weinstocks, 
Dicht unterm Fenster, wo die Jungfer schläft.  
  FRAU MARTHE
Was? Bei mir? Im Spalier?  
  WALTER
heimlich.
Herr Richter Adam, 
Habt ihr mir etwas zu vertraun, 
So bitt’ ich, um die Ehre des Gerichtes, 
Ihr seid so gut, und sagt mir’s an.  
  ADAM
Ich euch —?  
  WALTER
Nicht? Habt ihr nicht —? 
  ADAM
Auf meine Ehre — 
 
er ergreift die PerĂĽcke. WALTER
Hier die PerĂĽcke ist die eure nicht?  
  ADAM
Hier die PerĂĽck’ ihr Herren, ist die meine! 
Das ist, Blitz-Element, die nemliche, 
Die ich dem Burschen vor acht Tagen gab, 
Nach Utrecht sie zum Meister Mehl zu bringen.  
  WALTER
Wem? Was?  
  LICHT
Dem Ruprecht? 
  RUPRECHT
Mir? 
  ADAM
Hab ich ihm, Schlingel, 
Als er nach Utrecht vor acht Tagen ging, 
Nicht die PerĂĽck’ hier anvertraut, sie zum 
Friseur,
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