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er aufzubringen? 
Steht nicht der Esel, wie ein Ochse, da? 
Was hat er aufzubringen?  
  RUPRECHT
Was ich aufzubringen? 
  WALTER
Er ja, er soll den Hergang jetzt erzählen.  
  RUPRECHT
Mein Seel’, wenn man zu Wort mich kommen lieĂźe.  
  WALTER
S’ ist in der That, Herr Richter, nicht zu dulden.  
  RUPRECHT
Glock zehn Uhr mogt’ es etwa sein zu Nacht, — 
Und warm, just diese Nacht des Januars 
Wie Mai, als ich zum Vater sage: Vater! 
Ich will ein Bissel noch zur Eve gehn. 
Denn heuren wollt’ ich sie, das mĂĽĂźt ihr wissen, 
Ein rĂĽstig Mädel ist’s, ich hab’s beim Erndten 
Gesehn, wo Alles von der Faust ihr ging, 
Und ihr das Heu man flog, als wie gemaus’t. 
Das sagt’ ich: willst du? Und sie sagte: ach! 
Was du da gakelst. Und nachher sagt’ sie, ja.  
  ADAM
Bleib er bei seiner Sache. Gakeln! Was! 
Ich sagte, willst du? Und sie sagte, ja.  
  RUPRECHT
Ja, meiner Treu, Herr Richter.  
  WALTER
Weiter! Weiter! 
  RUPRECHT
Nun — 
Da sagt’ ich: Vater, hört er? LaĂź er mich. 
Wir schwatzen noch am Fenster was zusammen. 
Na, sagt er, lauf; bleibst du auch drauĂźen, sagt er? 
Ja, meiner Seel’, sag’ ich, das ist geschworen. 
Na, sagt’ er, lauf, um eilfe bist du hier.  
  ADAM
Na, so sag’ du, und gakle, und kein Ende. 
Na, hat er bald sich ausgesagt?  
  RUPRECHT
Na, sag’ ich, 
Das ist ein Wort, und setz’ die MĂĽtze auf, 
Und geh; und ĂĽber’n Steig will ich, und muĂź 
Durch’s Dorf zurĂĽckgehn, weil der Bach geschwollen. 
Ei, alle Wetter, denk’ ich, Ruprecht, Schlag! 
Nun ist die GartenthĂĽr bei Marthens zu: 
Denn bis um zehn läßt’s Mädel sie nur offen, 
Wenn ich um zehn nicht da bin, komm ich nicht.  
  ADAM
Die liederliche Wirthschaft, die.  
  WALTER
Drauf weiter? 
  RUPRECHT
Drauf — wie ich ĂĽber’n Lindengang mich näh’re, 
Bei Marthens, wo die Reihen dicht gewölbt, 
Und dunkel, wie der Dom zu Utrecht, sind, 
Hör’ ich die GartenthĂĽre fernher knarren. 
Sieh da! Da ist die Eve noch! sag’ ich, 
Und schicke freudig euch, von wo die Ohren 
Mir Kundschaft brachten, meine Augen nach — 
— Und schelte sie, da sie mir wiederkommen, 
FĂĽr blind, und schicke auf der Stelle sie 
Zum zweitenmal, sich besser umzusehen, 
Und schimpfe sie nichtswĂĽrdige Verläumder, 
Aufhetzer, niederträcht’ge Ohrenbläser, 
Und schicke sie zum drittenmal, und denke, 
Sie werden, weil sie ihre Pflicht gethan, 
Unwillig los sich aus dem Kopf mir reiĂźen, 
Und sich in einen andern Dienst begeben: 
Die Eve ist’s, am Latz erkenn ich sie, 
Und Einer ist’s noch obenein.  
  ADAM
So? Einer noch? Und wer, er Klugschwätzer?  
  RUPRECHT
Wer? Ja, mein Seel, da fragt ihr mich —  
  ADAM
Nun also! 
Und nicht gefangen, denk ich, nicht gehangen.  
  WALTER
Fort! Weiter in der Rede! LaĂźt ihn doch! 
Was unterbrecht ihr ihn, Herr Dorfrichter?  
  RUPRECHT
Ich kann das Abendmal darauf nicht nehmen, 
Stockfinster war’s, und alle Katzen grau. 
Doch mĂĽĂźt ihr wissen, daĂź der Flickschuster, 
Der Lebrecht, den man kĂĽrzlich losgesprochen, 
Dem Mädel längst mir auf die Fährte ging. 
Ich sagte vor’gen Herbst schon: Eve, höre, 
Der Schuft schleicht mir um’s Haus, das mag ich nicht; 
Sag’ ihm, daĂź du kein Braten bist fĂĽr ihn, 
Mein Seel’, sonst werf ich ihn vom Hof herunter. 
Die spricht: Ich glaub’, du schierst mich, sagt ihm was, 
Das ist nicht hin, nicht her, nicht Fisch, nicht Fleisch: 
Drauf geh ich hin und werf’ den Schlingel herunter.  
  ADAM
So? Lebrecht heiĂźt der Kerl?  
  RUPRECHT
Ja, Lebrecht. 
  ADAM
Gut. 
Das ist ein Nam’. Es wird sich Alles finden. 
— Habt ihr’s bemerkt im Protokoll, Herr Schreiber?  
  LICHT
O ja, und Alles Andere, Herr Richter.  
  ADAM
Sprich weiter, Ruprecht, jetzt, mein Sohn.  
  RUPRECHT
Nun schieĂźt, 
Da ich Glock eilf das Pärchen hier begegne, 
— Glock zehn Uhr zog ich immer ab — das Blatt mir. 
Ich denke, halt, jetzt ist’s noch Zeit, o Ruprecht, 
Noch wachsen dir die Hirschgeweihe nicht: — 
Hier muĂźt du sorgsam dir die Stirn befĂĽhlen, 
Ob dir von fern hornartig etwas keimt. 
Und drĂĽcke sacht mich durch die Gartenpforte, 
Und berg’ in einen Strauch von Taxus mich: 
Und hör euch ein Gefispre hier, ein Scherzen, 
Ein Zerren hin, Herr Richter, Zerren her, 
Mein Seel, ich denk’, ich soll vor Lust —  
  EVE
Du Bös’wicht! 
Was das, o schändlich ist von dir!  
  FRAU MARTHE
Hallunke! 
Dir weis’ ich noch einmal, wenn wir allein sind, 
Die Zähne! Wart! Du weiĂźt noch nicht, wo mir 
Die Haare wachsen! Du sollst’s erfahren!  
  RUPRECHT
Ein ViertelstĂĽndchen dauert’s so, ich denke, 
Was wird’s doch werden, ist doch heut nicht Hochzeit? 
Und eh’ ich den Gedanken ausgedacht, 
Husch! sind sie beid’ in’s Haus schon, vor dem Pastor.  
  EVE
Geht, Mutter, mag es werden, wie es will —  
  ADAM
Schweig du mir dort, rath’ ich, das Donnerwetter 
Schlägt ĂĽber dich ein, unberufne Schwätzerin! 
Wart, bis ich auf zur Red’ dich rufen werde.  
  WALTER
Sehr sonderbar, bei Gott!  
  RUPRECHT
Jetzt hebt, Herr Richter Adam, 
Jetzt hebt sich’s, wie ein Blutsturz, mir. Luft! 
Da mir der Knopf am Brustlatz springt: Luft jetzt! 
Und reiĂźe mir den Latz auf: Luft jetzt sag’ ich! 
Und geh, und drĂĽck, und tret’ und donnere, 
Da ich der Dirne ThĂĽr, verriegelt finde, 
Gestemmt, mit Macht, auf einen Tritt, sie ein.  
  ADAM
Blitzjunge, du!  
  RUPRECHT
Just da sie auf jetzt rasselt, 
StĂĽrzt dort der Krug vom Sims ins Zimmer hin, 
Und husch! springt Einer aus dem Fenster euch: 
Ich seh die Schöße noch vom Rocke wehn.  
  ADAM
War das der Leberecht?  
  RUPRECHT
Wer sonst, Herr Richter? 
Das Mädchen steht, die werf’ ich ĂĽber’n Haufen, 
Zum Fenster eil’ ich hin, und find’ den Kerl 
Noch in den Pfählen hangen, am Spalier, 
Wo sich das Weinlaub aufrankt bis zum Dach. 
Und da die Klinke in der Hand mir blieb, 
Als ich die ThĂĽr eindonnerte, so reiß’ ich 
Jetzt mit dem Stahl Eins pfundschwer ĂĽber’n Detz ihm: 
Den just, Herr Richter, konnt’ ich noch erreichen.  
  ADAM
Wars eine Klinke?  
  RUPRECHT
Was? 
  ADAM
Ob’s — 
  RUPRECHT
Ja, die ThĂĽrklinke. 
  ADAM
Darum.  
  LICHT
Ihr glaubtet wohl, es war ein Degen? 
  ADAM
Ein Degen? Ich — wie so?  
  RUPRECHT
Ein Degen! 
  LICHT
Je nun! 
Man kann sich wohl verhören. Eine Klinke 
Hat sehr viel Ă„hnlichkeit mit einem Degen. 
  ADAM
Ich glaub’ —!  
  LICHT
Bei meiner Treu! Der Stiel, Herr Richter? 
  ADAM
Der Stiel!  
  RUPRECHT
Der Stiel! Der wars nun aber nicht. 
Der Klinke umgekehrtes Ende war’s.  
  ADAM
Das umgekehrte Ende war’s der Klinke!  
  LICHT
So! So!  
  RUPRECHT
Doch auf dem Griffe lag ein Klumpen 
Blei, wie ein Degengriff, das muĂź ich sagen.  
  ADAM
Ja, wie ein Griff.  
  LICHT
Gut. Wie ein Degengriff. 
Doch irgend eine tĂĽcksche Waffe muĂźt’ es 
Gewesen sein. Das wuĂźt’ ich wohl.  
  WALTER
Zur Sache stets, ihr Herrn, doch! Zur Sache!  
  ADAM
Nichts als Allotrien, Herr Schreiber! — Er, weiter!  
  RUPRECHT
Jetzt stĂĽrzt der Kerl, und ich schon will mich wenden, 
Als ich’s im Dunkeln auf sich rappeln sehe. 
Ich denke, lebst du noch? und steig auf’s Fenster 
Und will dem Kerl das Gehen unten legen: 
Als jetzt, ihr Herrn, da ich zum Sprung just aushol’, 
Mir eine Handvoll grobgekörnten Sandes — 
— Und Kerl und Nacht und Welt und Fensterbrett, 
Worauf ich steh, denk’ ich nicht, straf mich Gott, 
Das Alles fällt in einen Sack zusammen — 
Wie Hagel, stiebend, in die Augen fliegt.  
  ADAM
Verflucht! Sieh da! Wer that das?  
  RUPRECHT
Wer? Der Lebrecht. 
  ADAM
Hallunke!  
  RUPRECHT
Meiner Treu! Wenn er’s gewesen. 
  ADAM
Wer sonst!  
  RUPRECHT
Als stĂĽrzte mich ein Schlossenregen 
Von eines Bergs zehn Klaftern hohen Abhang, 
So schlag’ ich jetzt vom Fenster euch ins Zimmer: 
Ich denk’ ich schmettere den Boden ein. 
Nun brech’ ich mir den Hals doch nicht, auch nicht 
Das Kreuz mir, HĂĽften, oder sonst, inzwischen 
Konnt’ ich des Kerls doch nicht mehr habhaft werden, 
Und sitze auf, und wische mir die Augen. 
Die kommt, und ach, Herr Gott! ruft sie, und Ruprecht! 
Was ist dir auch? Mein Seel’, ich hob den FuĂź, 
Gut war’s, daĂź ich nicht sah, wohin ich stieĂź. 
  ADAM
Kam das vom Sande noch?  
  RUPRECHT
Vom Sandwurf, ja. 
  ADAM
Verdammt! Der traf!  
  RUPRECHT
Da ich jetzt aufersteh’ 
Was sollt’ ich auch die Fäuste hier mir schänden? 
So schimpf’ ich sie, und sage liederliche Metze, 
Und denke, das ist gut genug fĂĽr sie. 
Doch Thränen, seht, ersticken mir die Sprache. 
Denn da Frau Marthe jetzt in’s Zimmer tritt, 
Die Lampe hebt, und ich das Mädchen dort 
Jetzt schlotternd, zum Erbarmen vor mir sehe, 
Sie, die so herzhaft sonst wohl um sich sah, 
So sag’ ich zu mir, blind ist auch nicht ĂĽbel. 
Ich hätte meine Augen hingegeben, 
KnippkĂĽgelchen, wer will, damit zu spielen.  
  EVE
Er ist nicht werth, der Bös’wicht —  
  ADAM
Sie soll schweigen. 
  RUPRECHT
Das Weitre wiĂźt ihr.  
  ADAM
Wie, das Weitere? 
  RUPRECHT
Nun ja, Frau Marthe kam, und geiferte, 
Und Ralf, der Nachbar, kam, und Hinz, der Nachbar, 
Und Muhme Sus’ und Muhme Liese kamen, 
Und Knecht und Mägd’ und Hund’ und Katzen kamen, 
S’ war ein Spektakel, und Frau Marthe fragte 
Die Jungfer dort, wer ihr den Krug zerschlagen, 
Und die, die sprach, ihr wiĂźt’s, daĂź ich’s gewesen. 
Mein Seel’, sie hat so Unrecht nicht, ihr Herren. 
Den Krug, den sie zu Wasser trug, zerschlug ich, 
Und der Flickschuster hat im Kopf ein Loch. — 
  ADAM
Frau Marthe! Was entgegnet ihr der Rede? 
Sagt an!  
  FRAU MARTHE
Was ich der Red entgegene? 
DaĂź sie, Herr Richter, wie der Marder einbricht, 
Und Wahrheit wie ein gakelnd Huhn erwĂĽrgt. 
Was Recht liebt, sollte zu den Keulen greifen, 
Um dieses UngethĂĽm der Nacht zu tilgen.  
  ADAM
Da wird sie den Beweis uns fĂĽhren mĂĽssen.  
  FRAU MARTHE
O ja, sehr gern. Hier ist mein Zeuge. — Rede!  
  ADAM
Die Tochter? Nein, Frau Marthe.  
  WALTER
Nein? Warum nicht? 
  ADAM
Als Zeuginn, gnäd’ger Herr? Steht im Gesetzbuch 
Nicht titulo, ist’s quarto? oder quinto? 
Wenn KrĂĽge oder sonst, was weiĂź ich? 
Von jungen Bengeln sind zerschlagen worden, 
So zeugen Töchter ihren MĂĽttern nicht?  
  WALTER
In eurem Kopf liegt Wissenschaft und Irrthum 
Geknetet, innig, wie ein Teig, zusammen; 
Mit jedem Schnitte gebt ihr mir von beidem. 
Die Jungfer zeugt noch nicht, sie deklarirt jetzt; 
Ob, und fĂĽr wen, sie zeugen will und kann, 
Wird erst aus der Erklärung sich ergeben. 
  ADAM
Ja, deklariren. Gut. Titulo sexto. 
Doch was sie sagt, das glaubt man nicht. 
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