Der zerbrochne Krug - Heinrich von Kleist (wypoĹĽyczalnia ksiÄ…ĹĽek txt) đź“–
KrĂłtki opis ksiÄ…ĹĽki:
Przeczytaj ksiÄ…ĹĽkÄ™
Podziel siÄ™ ksiÄ…ĹĽkÄ…:
- Autor: Heinrich von Kleist
- Epoka: Romantyzm
- Rodzaj: Dramat
Czytasz książkę online - «Der zerbrochne Krug - Heinrich von Kleist (wypożyczalnia książek txt) 📖». Wszystkie książki tego autora 👉 Heinrich von Kleist
class="stanza-spacer">
WALTER
Tritt vor, mein junges Kind.
ADAM
He! Lis’ —! — Erlaubt!
Die Zunge wird sehr trocken mir — Margrethe!
ACHTER AUFTRITT
Eine MAGD tritt auf. Die VORIGEN.
ADAM
Ein Glas mit Wasser! —
DIE MAGD
Gleich!
ADAM
Kann ich euch gleichfalls —?
WALTER
Ich danke.
ADAM
Franz? oder Mos’ler? Was ihr wollt.
WALTER
verneigt sich; die Magd bringt Wasser und entfernt sich.
NEUNTER AUFTRITT
WALTER, ADAM, FRAU MARTHE u. s. w. ohne die MAGD.
ADAM
— Wenn ich freimüthig reden darf, Ihr Gnaden,
Die Sache eignet gut sich zum Vergleich.
WALTER
Sich zum Vergleich? Das ist nicht klar, Herr Richter.
Vernünft’ge Leute können sich vergleichen;
Doch wie ihr den Vergleich schon wollt bewirken,
Da noch durchaus die Sache nicht entworren,
Das hätt’ ich wohl von euch zu hören Lust.
Wie denkt ihr’s anzustellen, sagt mir an?
Habt ihr ein Urtheil schon gefaĂźt?
ADAM
Mein Seel!
Wenn ich, da das Gesetz im Stich mich läßt,
Philosophie zu HĂĽlfe nehmen soll,
So war’s — der Leberecht —
WALTER
Wer?
ADAM
Oder Ruprecht —
WALTER
Wer?
ADAM
Oder Lebrecht, der den Krug zerschlug.
WALTER
Wer also war’s? Der Lebrecht oder Ruprecht?
Ihr greift, ich seh, mit eurem Urtheil ein,
Wie eine Hand in einen Sack voll Erbsen.
ADAM
Erlaubt!
WALTER
Schweigt, schweigt, ich bitt’ euch.
ADAM
Wie ihr wollt.
Auf meine Ehr, mir wär’s vollkommen recht,
Wenn sie es alle beid’ gewesen wären.
WALTER
Fragt dort, so werdet ihr’s erfahren.
ADAM
Sehr gern.
Doch wenn ihr’s heraus bekommt, bin ich ein Schuft.
— Habt ihr das Protokoll da in Bereitschaft?
LICHT
Vollkommen.
ADAM
Gut.
LICHT
Und brech’ ein eignes Blatt mir,
Begierig, was darauf zu stehen kommt.
ADAM
Ein eignes Blatt? Auch gut.
WALTER
Sprich dort, mein Kind.
ADAM
Sprich, Evchen, hörst du, sprich jetzt, Jungfer Evchen!
Gieb Gotte, hörst du, Herzchen, gieb, mein Seel,
Ihm und der Welt, gieb ihm was von der Wahrheit.
Denk, daĂź du hier vor Gottes Richtstuhl bist,
Und daß du deinen Richter nicht mit Läugnen,
Und Plappern, was zur Sache nicht gehört,
BetrĂĽben muĂźt. Ach, was! Du bist vernĂĽnftig.
Ein Richter immer, weiĂźt du, ist ein Richter,
Und Einer braucht ihn heut, und Einer morgen.
Sagst du, daĂź es der Lebrecht war: nun gut;
Und sagst du, daĂź es Ruprecht war: auch gut!
Sprich so, sprich so, ich bin kein ehrlicher Kerl,
Es wird sich Alles, wie du’s wünschest finden.
Willst du mir hier von einem andern trätschen,
Und dritten etwa, dumme Namen nennen:
Sieh, Kind, nimm dich in Acht, ich sag’ nichts weiter.
In Huisum, hol’s der Henker, glaubt dir’s keiner,
Und Keiner, Evchen, in den Niederlanden,
Du weißt, die weißen Wände zeugen nicht,
Der auch wird zu vertheidigen sich wissen:
Und deinen Ruprecht holt die Schwerenoth!
WALTER
Wenn ihr doch eure Reden lassen wolltet.
Geschwätz, gehauen nicht und nicht gestochen.
ADAM
Verstehen’s Ew. Gnaden nicht?
WALTER
Macht fort!
Ihr habt zulängst hier auf dem Stuhl gesprochen.
ADAM
Auf Ehr! Ich habe nicht studirt, Ew. Gnaden.
Bin ich euch Herrn aus Utrecht nicht verständlich,
Mit diesem Volk vielleicht verhält sich’s anders:
Die Jungfer weiĂź, ich wette, was ich will.
FRAU MARTHE
Was soll das? Dreist heraus jetzt mit der Sprache!
EVE
O liebste Mutter!
FRAU MARTHE
Du —! Ich rathe dir!
RUPRECHT
Mein Seel, ’s ist schwer, Frau Marthe, dreist zu sprechen,
Wenn das Gewissen an der Kehl’ uns sitzt.
ADAM
Schweig’ er jetzt, Nas’weis, mucks’ er nicht.
FRAU MARTHE
Wer war’s?
EVE
O Jesus!
FRAU MARTHE
Maulaffe, der! Der niederträchtige!
O Jesus! Als ob sie eine Hure wäre.
War’s der Herr Jesus?
ADAM
Frau Marthe! Unvernunft!
Was das für —! Laß sie die Jungfer doch gewähren!
Das Kind einschrecken — Hure — Schaafsgesicht!
So wird’s uns nichts. Sie wird sich schon besinnen.
RUPRECHT
O ja, besinnen.
ADAM
Flaps dort, schweig er jetzt.
RUPRECHT
Der Flickschuster wird ihr schon einfallen.
ADAM
Der Satan! Ruft den BĂĽttel! He! Hanfriede!
RUPRECHT
Nun, nun! Ich schweig’, Herr Richter, laßt’s nur sein.
Sie wird euch schon auf meinen Nahmen kommen.
FRAU MARTHE
Hör du, mach mir hier kein Spektakel, sag’ ich.
Hör, neun und vierzig bin ich alt geworden
In Ehren: funfzig möcht’ ich gern erleben.
Den dritten Februar ist mein Geburtstag;
Heut ist der erste. Mach es kurz. Wer war’s?
ADAM
Gut, meinethalben! Gut, Frau Marthe Rull!
FRAU MARTHE
Der Vater sprach, als er verschied: Hör’, Marthe,
Dem Mädel schaff mir einen wackern Mann;
Und wird sie eine liederliche Metze,
So gieb dem Todtengräber einen Groschen,
Und laĂź mich wieder auf den RĂĽcken legen:
Mein Seel, ich glaub ich kehr’ im Grab mich um.
ADAM
Nun, das ist auch nicht ĂĽbel.
FRAU MARTHE
Willst du Vater
Und Mutter jetzt, mein Evchen, nach dem vierten
Gebot hoch ehren, gut, so sprich: in meine Kammer
LieĂź ich den Schuster, oder einen dritten,
Hörst du? Der Bräut’gam aber war es nicht.
RUPRECHT
Sie jammert mich. Laßt doch den Krug, ich bitt’ euch;
Ich will’n nach Utrecht tragen. Solch’ ein Krug —
Ich wollt’ ich hätt’ ihn nur entzwei geschlagen.
EVE
Unedelmüth’ger, du! Pfui, schäme dich,
DaĂź du nicht sagst, gut, ich zerschlug den Krug!
Pfui, Ruprecht, pfui, o schäme dich, daß du
Mir nicht in meiner That vertrauen kannst.
Gab’ ich die Hand dir nicht, und sagte, ja,
Als du mich fragtest, Eve, willst du mich?