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Oryginalny tytuł – Korowód bądź Rondo – zapowiada cykliczną strukturę. Utwór składa się z 9 dialogów toczonych w sytuacjach intymnych. Bohaterami są kochankowie reprezentujący różne warstwy wiedeńskiego społeczeństwa.
Każda postać pojawia się dwukrotnie (w dwóch różnych relacjach), co daje autorowi możliwość tworzenia różnych wariantów opowieści o pożądaniu, zdradzie, normach społecznych i ich łamaniu, jak również o wpływie pozycji społecznej na kontakty międzyludzkie.
Sztuka wywołała swego czasu skandal. W roku 1921, po premierowym przedstawieniu, autor został pozwany za obrazę moralności, lecz sąd oczyścił go z zarzutów.Na podstawie Tańca miłości powstało kilka filmów, między innymi Le Ronde (w krajach anglojęzycznych dystrybuowany jako Circle of love), nakręcony przez Rogera Vadima w 1964 r.
- Autor: Artur Schnitzler
- Epoka: Modernizm
- Rodzaj: Dramat
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Aber es kommt doch vor.
DAS SÜSSE MÄDELNatürlich kommt’s vor.
DER GATTENa, was machst du da?
DAS SÜSSE MÄDELNa, nichts — Keine Antwort geb’ ich halt.
DER GATTEHm... mir hast du aber eine Antwort gegeben.
DAS SÜSSE MÄDELNa sind S’ vielleicht bös?
DER GATTEDeine Lippen schmecken nach dem Obersschaum.
DAS SĂśSSE MĂ„DELOh, die sind von Natur aus sĂĽĂź.
DER GATTEDas haben dir schon viele gesagt?
DAS SĂśSSE MĂ„DELViele!! Was du dir wieder einbildest!
DER GATTENa, sei einmal ehrlich. Wie viele haben den Mund da schon gekĂĽĂźt?
DAS SÜSSE MÄDELWas fragst mich denn? Du möchtest mir’s ja doch nicht glauben, wenn ich dir’s sag’!
DER GATTEWarum denn nicht?
DAS SĂśSSE MĂ„DELRat einmal.
DER GATTENa, sagen wir, — aber du darfst nicht bös sein?
DAS SÜSSE MÄDELWarum sollt’ ich denn bös sein?
DER GATTEAlso ich schätze... zwanzig.
DAS SÜSSE MÄDELNa — warum nicht gleich hundert?
DER GATTEJa, ich hab’ eben geraten.
DAS SĂśSSE MĂ„DELDa hast du aber nicht gut geraten.
DER GATTEAlso zehn.
DAS SÜSSE MÄDELFreilich. Eine, die sich auf der Gassen anreden läßt und gleich mitgeht ins Chambre séparée!
DER GATTESei doch nicht so kindisch. Ob man auf der Straßen herumläuft oder in einem Zimmer sitzt... Wir sind doch da in einem Gasthaus. Jeden Moment kann der Kellner hereinkommen — da ist doch wirklich gar nichts dran...
DAS SÜSSE MÄDELDas hab’ ich mir eben auch gedacht.
DER GATTEWarst du schon einmal in einem Chambre séparée?
DAS SĂśSSE MĂ„DELAlso, wenn ich die Wahrheit sagen soll: ja.
DER GATTESiehst du, das g’fallt mir, daß du doch wenigstens aufrichtig bist.
DAS SÜSSE MÄDELAber nicht so — wie du dir’s wieder denkst. Mit einer Freundin und ihrem Bräutigam bin ich im Chambre séparée gewesen, heuer im Fasching einmal.
DER GATTEEs wär’ ja auch kein Malheur, wenn du einmal — mit deinem Geliebten —
DAS SÜSSE MÄDELNatürlich wär’s kein Malheur. Aber ich hab’ kein Geliebten.
DER GATTENa, geh.
DAS SÜSSE MÄDELMeiner Seel, ich hab’ keinen.
DER GATTEAber du wirst mir doch nicht einreden wollen, daĂź ich...
DAS SÜSSE MÄDELWas denn?... Ich hab’ halt keinen — schon seit mehr als einem halben Jahr.
DER GATTEAh so... Aber vorher? Wer war’s denn?
DAS SÜSSE MÄDELWas sind S’ denn gar so neugierig?
DER GATTEIch bin neugierig, weil ich dich liebhab’.
DAS SĂśSSE MĂ„DELIs wahr?
DER GATTEFreilich. Das mußt du doch merken. Erzähl mir also.
Was soll ich dir denn erzählen?
DER GATTESo laß dich doch nicht so lang bitten. Wer’s gewesen ist, möcht ich wissen.
DAS SĂśSSE MĂ„DELNa ein Mann halt.
DER GATTEAlso — also — wer war’s?
DAS SÜSSE MÄDELEin bissel ähnlich hat er dir gesehen.
DER GATTESo.
DAS SÜSSE MÄDELWenn du ihm nicht so ähnlich schauen tät’st —
DER GATTEWas wär’ dann?
DAS SĂśSSE MĂ„DELNa also frag nicht, wennst schon siehst, daĂź...
DER GATTEAlso darum hast du dich von mir anreden lassen.
DAS SĂśSSE MĂ„DELNa also ja.
DER GATTEJetzt weiß ich wirklich nicht, soll ich mich freuen oder soll ich mich ärgern.
DAS SÜSSE MÄDELNa, ich an deiner Stell tät’ mich freuen.
DER GATTENa ja.
DAS SĂśSSE MĂ„DELUnd auch im Reden erinnerst du mich so an ihn... und wie du einen anschaust...
DER GATTEWas ist er denn gewesen?
DAS SÜSSE MÄDELNein, die Augen —
DER GATTEWie hat er denn geheiĂźen?
DAS SÜSSE MÄDELNein, schau mich nicht so an, ich bitt’ dich.
Warum gehst du fort von mir?
DAS SÜSSE MÄDELEs wird Zeit zum Z’hausgehen.
DER GATTESpäter.
DAS SĂśSSE MĂ„DELNein, ich muĂź wirklich schon zuhaus gehen. Was glaubst denn, was die Mutter sagen wird.
DER GATTEDu wohnst bei deiner Mutter?
DAS SÜSSE MÄDELNatürlich wohn’ ich bei meiner Mutter. Was hast denn geglaubt?
DER GATTESo — bei der Mutter. Wohnst du allein mit ihr?
DAS SÜSSE MÄDELJa freilich allein! Fünf sind wir! Zwei Buben und noch zwei Mädeln.
DER GATTESo setz dich doch nicht so weit fort von mir. Bist du die älteste?
DAS SÜSSE MÄDELNein, ich bin die zweite. Zuerst kommt die Kathi; die ist im G’schäft, in einer Blumenhandlung, dann komm’ ich.
DER GATTEWo bist du?
DAS SÜSSE MÄDELNa ich bin z’haus.
DER GATTEImmer?
DAS SÜSSE MÄDELEs muß doch eine z’haus sein.
DER GATTEFreilich. Ja — und was sagst du denn eigentlich deiner Mutter, wenn du — so spät nach Haus kommst?
DAS SĂśSSE MĂ„DELDas ist ja so eine Seltenheit.
DER GATTEAlso heut zum Beispiel. Deine Mutter fragt dich doch?
DAS SÜSSE MÄDELNatürlich fragt’s mich. Da kann ich Obacht geben so viel ich will — wenn ich nach Haus komm’, wacht s’ auf.
DER GATTEAlso was sagst du ihr da?
DAS SÜSSE MÄDELNa, im Theater werd’ ich halt gewesen sein.
DER GATTEUnd glaubt sie das?
DAS SÜSSE MÄDELNa, warum soll s’ mir denn nicht glauben? Ich geh’ ja oft ins Theater. Erst am Sonntag war ich in der Oper mit meiner Freundin und ihrem Bräutigam und mein ältern Bruder.
DER GATTEWoher habt ihr denn da die Karten?
DAS SĂśSSE MĂ„DELAber, mein Bruder ist ja Friseur!
DER GATTEJa, die Friseure... ah, wahrscheinlich Theaterfriseur.
DAS SĂśSSE MĂ„DELWas fragst mich denn so aus?
DER GATTEEs interessiert mich halt. Und was ist denn der andere Bruder?
DAS SÜSSE MÄDELDer geht noch in die Schul’. Der will ein Lehrer werden. Nein... so ’was!
DER GATTEUnd dann hast du noch eine kleine Schwester?
DAS SÜSSE MÄDELJa, die ist noch ein Fratz, aber auf die muß man schon heut so aufpassen. Hast du denn eine Idee, wie die Mädeln in der Schule verdorben werden! Was glaubst! Neulich hab’ ich sie bei einem Rendezvous erwischt.
DER GATTEWas?
DAS SÜSSE MÄDELJa! mit einem Buben von der Schul’ vis-á-vis ist sie abends um halber acht in der Strozzigasse spazierengegangen. So ein Fratz!
DER GATTEUnd, was hast du da gemacht?
DAS SÜSSE MÄDELNa, Schläg hat s’ kriegt!
DER GATTESo streng bist du?
DAS SÜSSE MÄDELNa, wer solls denn sein? Die ältere ist im G’schäft, die Mutter tut nichts als raunzen; — kommt immer alles auf mich.
DER GATTEHerrgott, bist du lieb! Küßt sie und wird zärtlicher. Du erinnerst mich auch an wen.
DAS SĂśSSE MĂ„DELSo an wen denn?
DER GATTEAn keine bestimmte... an die Zeit... na, halt an meine Jugend. Geh, trink, mein Kind!
DAS SĂśSSE MĂ„DELJa, wie alt bist du denn?... Du... ja... ich weiĂź ja nicht einmal, wie du heiĂźt.
DER GATTEKarl.
DAS SÜSSE MÄDELIst’s möglich! Karl heißt du?
DER GATTEEr hat auch Karl geheiĂźen?
DAS SÜSSE MÄDELNein, das ist aber schon das reine Wunder... das ist ja nein die Augen... Das G’schau...
Und wer er war — hast du mir noch immer nicht gesagt.
DAS SÜSSE MÄDELEin schlechter Mensch ist er gewesen — das ist g’wiß, sonst hätt’ er mich nicht sitzen lassen.
DER GATTEHast ihn sehr gern g’habt?
DAS SÜSSE MÄDELFreilich hab’ ich ihn gern g’habt.
DER GATTEIch weiĂź, was er war, Leutnant.
DAS SÜSSE MÄDELNein, bei Militär war er nicht. Sie haben ihn nicht genommen. Sein Vater hat ein Haus in der... aber was brauchst du das zu wissen?
DER GATTEDu hast eigentlich graue Augen, anfangs hab’ ich gemeint, sie sind schwarz.
DAS SÜSSE MÄDELNa sind’s dir vielleicht nicht schön genug?
Nein, nein — das vertrag’ ich schon gar nicht... o bitt’ dich — o Gott... nein, laß mich aufstehn... nur für einen Moment — bitt’ dich.
DER GATTEO nein.
DAS SÜSSE MÄDELAber ich bitt’ dich, Karl...
DER GATTEWie alt bist du? — achtzehn, was?
DAS SĂśSSE MĂ„DELNeunzehn vorbei.
DER GATTENeunzehn... und ich —
DAS SĂśSSE MĂ„DELDu bist dreiĂźig...
DER GATTEUnd einige drüber. — Reden wir nicht davon.
DAS SÜSSE MÄDELEr war auch schon zweiunddreißig, wie ich ihn kennen gelernt hab’.
DER GATTEWie lang ist das her?
DAS SĂśSSE MĂ„DELIch weiĂź nimmer... Du, in dem Wein muĂź was drin gewesen sein.
DER GATTEJa, warum denn?
DAS SÜSSE MÄDELIch bin ganz... weißt — mir dreht sich alles.
DER GATTESo halt dich fest an mich. So... Er drückt sie an sich und wird immer zärtlicher, sie wehrt kaum ab. Ich werd’ dir was sagen, mein Schatz, wir könnten jetzt wirklich gehn.
DAS SĂśSSE MĂ„DELJa... nach Haus.
DER GATTENicht grad nach Haus...
DAS SÜSSE MÄDELWas meinst denn?... O nein, o nein... ich geh’ nirgends hin, was fallt dir denn ein —
DER GATTEAlso hör mich nur an, mein Kind, das nächste Mal, wenn wir uns treffen, weißt du, da richten wir uns das so ein, daß... Er ist zu Boden gesunken, hat seinen Kopf in ihrem Schoß. Das ist angenehm, oh, das ist angenehm.
DAS SÜSSE MÄDELWas machst denn? Sie küßt seine Haare. Du in dem Wein muß was drin gewesen sein — so schläfrig... du was g’schieht denn, wenn ich nimmer aufstehn kann? Aber, aber, schau, aber Karl... und wenn wer hereinkommt... ich bitt’ dich... der Kellner.
DER GATTEDa... kommt sein Lebtag... kein Kellner... herein...
Wer weiß, was das eigentlich für eine Person ist — Donnerwetter... So schnell... War nicht sehr vorsichtig von mir... Hm...
DAS SĂśSSE MĂ„DELIn dem Wein muĂź was drin gewesen sein.
DER GATTEJa warum denn?
DAS SĂśSSE MĂ„DELSonst...
DER GATTEWarum schiebst du denn alles auf den Wein?...
DAS SĂśSSE MĂ„DELWo bist denn? Warum bist denn so weit? Komm doch zu mir.
Jetzt sag mir, ob du mich wirklich gern hast.
DER GATTEDas weiĂźt du doch... Er unterbricht sich rasch. Freilich.
DAS SĂśSSE MĂ„DELWeiĂźt... es ist doch... Geh, sag mir die Wahrheit, was war in dem Wein?
DER GATTEJa, glaubst du ich bin ein... ich bin ein Giftmischer?
DAS SÜSSE MÄDELJa, schau, ich versteh’s halt nicht. Ich bin doch nicht so... Wir kennen uns doch erst seit... Du, ich bin nicht so... meiner Seel’ und Gott, — wenn du das von mir glauben tät’st —
DER GATTEJa — was machst du dir denn da für Sorgen. Ich glaub’ gar nichts schlechtes von dir. Ich glaub’ halt, daß du mich lieb hast.
DAS SÜSSE MÄDELJa —
DER GATTESchließlich, wenn zwei junge Leut’ allein in einem Zimmer sind, und nachtmahlen und trinken Wein... es braucht gar nichts drin zu sein in dem Wein.
DAS SÜSSE MÄDELIch hab’s ja auch nur so g’sagt.
DER GATTEJa warum denn?
DAS SÜSSE MÄDELIch hab’ mich halt g’schämt.
DER GATTEDas ist lächerlich. Dazu liegt gar kein Grund vor. Um so mehr als ich dich an deinen ersten Geliebten erinnere.
DAS SĂśSSE MĂ„DELJa.
DER GATTEAn
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