Die Novembernacht - Stanisław Wyspiański (darmowa biblioteka internetowa dla studentów .TXT) 📖
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- Autor: Stanisław Wyspiański
- Epoka: Modernizm
- Rodzaj: Dramat
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Schlachten,
Herrschet hier.
ARES
Sieg errang ich auf dem Feld,
Sieg in blutgem Lauf,
Und die Völker dieser Welt
Wachten auf.
JOHANNA
Liebe hast du dir errungen;
Elend war ich, lag in Nacht,
Deine starke Siegermacht
Hat mein Herz bezwungen.
ARES
Welche Not kann dich noch kümmern,
Welche Sorge kann dich quälen,
Was kann, Holde, dir noch fehlen,
Da ich doch den Sieg errungen —?
JOHANNA
Sieh, ich zittre und es schimmern
Feucht die Augen. Du erschlugst
Viele Ritter in der Schlacht;
Doch ich kann nicht Ruhe finden,
Da der Gatte mit dem Bruder
Kämpfte und ich ja nicht weiß,
Wem ich Siegeskränze winden
Soll, da Sieger und Besiegte
Ich nicht kenne und nicht weiß,
Ob den Gatten ich beweinen,
Mich des Bruders freuen soll,
Oder ob dem Gatten fluchen.
Ob des Bruders Tod ich soll —?
ARES
Lern vergessen, — warum suchen
Welken Mohn in reifen Garben —?
Brände flammten, Menschen starben
Und das wilde Kriegsgeschrei
Hallte an den Trümmern wider,
Schwoll und starb und quoll aufs neu.
Dieses Feuers jähe Helle
Überflute deine Glieder,
Und die Ernte soll dich freuen.
JOHANNA
Jahre mussten sich erneuen,
Schloss und Riegel mussten rosten,
Eh du Sieger diese Schwelle
Überschrittst, die vor dir keiner
Überschritten, der dir gleich.
ARES
Mit des Siegers stolzer Macht
Darf ich weilen. Herzen glosten.
Doch nun schweigen sie von meiner
Hand erschlagen stumm und bleich.
JOHANNA
Und du gabst der einen Macht
Deinen Flammenschein.
ARES
Diese eine heiße Nacht
Bist du mein.
JOHANNA
Lass mich sehn, sinds deine Waffen —
Vieler Schlachten schwarzes Blut
Klebt an ihnen.
Weist auf die abseits liegende Rüstung
Es tut gut,
Sich der Kämpfe zu erinnern,
Sich der Siege zu erinnern;
Heut am Tage düstrer Trauer.
ARES
In dem Siegesrausch durchfluten
Liebeglühnde, heiße Schauer
Mich und deine heilge Gabe
Nehm ich an.
JOHANNA
Siehe, ich bringe
All mein Lieben dir, ich habe
Immer dir vertraut, du bist
Mein Erlöser.
ARES
führt sie an die Tür des Palais
JOHANNA
bleibt an der Schwelle stehen, blickt auf die Göttinnen; die Siegesgöttinnen ziehen ihre Flügel an.
Sag, was ist
Mit den Mädchen?
ARES
Wie du siehst,
Ziehen sie die Flügel an.
JOHANNA
Werden sie denn nicht mehr kämpfen —?
ARES
Nein, — nicht mehr. — Was wirst du bleich?
JOHANNA
Das ist schlimm. — — —
Die Siegesgöttinnen legen sich in der Vorhalle zum Schlafen nieder.
JOHANNA
Was tun sie?
ARES
Legen sich zum Schlafen nieder;
Denn ihr Werk, es ist vollbracht.
Sieh, die Kränze legen sie
Unters Haupt und schlafen gleich.
Was verbirgst du dein Gesicht?
JOHANNA
Werden sie nicht mehr erwachen?
Nicht mehr kämpfen?
ARES
Fürder nicht.
Warum zitterst du und schluchzt?
JOHANNA
Das ist schlimm. — — —
ARES
geleitet sie zur Tür; die Musik wird leiser, bis sie verstummt.
In den hinteren Gemächern wird
KORA
als Königin sichtbar.
JOHANNA
Wer ist sie, die durch die Säle
Wandelt mit erhobnem Haupt?
Frei betritt sie diese Schwelle,
Jeder scheint ihr untertan —?
Sie bewegt sich kaum, man glaubt,
Alles sei in ihrem Bann, —
Jeder schweigt und nur der Baum
Rauscht verängstigt, flüstert kaum — —
KORA
betritt die Vorhalle
Herrin bin ich.
JOHANNA
Sag, du Schöne,
Scheinst aus königlichem Blut,
Bist du gar die Königin
Ewiger Nacht? Der Liebe Glut
Führt zum Schlafgemach uns hin.
Nun verlischt uns jedes Licht
Auf dem Weg und Dunkel flicht
Uns Gespenster vor die Seele.
Liebestrunken suche ich
Meinen Weg. Wer bist du, sag?
KORA
Hier an diesem Ort befehle
Ich allein.
JOHANNA
In deinen Augen
Seh ich wunderbares Leuchten,
Endlos tiefe, schwere Feuchten.
Ich erschrecke, meine Kniee
Zittern, fast, dass ich entfliehe.
KORA
In geheimnisvolle Reiche
Drangst du ein, mit Plutus hielt
Ich die Hochzeit und ich schleiche
Jetzt umher, um alle Speicher,
Wie die Gottheit mir befiehlt,
Zu besuchen. Ich bin bleicher,
Als ich war, — und war doch schön,
Herbst hat mich mit Sturm und Wetter
Um der Schönheit Reiz gebracht. —
Über Wasser tanzend wehn
Meine kostbar goldenen Blätter. —
Still, — ganz still, — dort unten tief
Liegen Gräber, — breitet Nacht
Ihre schwarzen Flügel aus, —
Dort, wo das Vergessen schlief,
Sind die Speicher. —
Zu ihrem Gefolge
Gebt die Schlüssel.
Nimmt die Schlüssel
Sie verschließen alle Herzen,
Sie verschließen alle Seelen;
Und die Pulse jener Zeiten,
Die da kommen, lass ich schlagen;
Und in ewig langen Jahren
Und in ewig späten Tagen
Werden diese Keime sprießen.
Und die Erde wird in breiten
Furchen goldne Früchte tragen,
Wenn die Saaten gut und rein.
Menschen werden leben müssen,
Denen ich ein Leben künde,
Eines Daseins neues Leben!
Jeder Mensch gedenkend finde
Großer Väter stolze Taten
Vor und atme selber Größe!
Einstmals, — einst! — werdet ihr frei!
Alles Hässliche und Böse,
Das verderbend in euch schlummert,
Scheid ich aus wie schlechte Spreu.
Alles Unkraut aus den Furchen,
Alle Schmerzen, alle Leiden
Jät ich aus im Lauf der Zeiten.
Manches Unglück wird euch künden
Eines Schicksals schwere Hand,
Und wenn unter euch sich finden