Die Novembernacht - Stanisław Wyspiański (darmowa biblioteka internetowa dla studentów .TXT) 📖
Krótki opis książki:
Przeczytaj książkę
Podziel się książką:
- Autor: Stanisław Wyspiański
- Epoka: Modernizm
- Rodzaj: Dramat
Czytasz książkę online - «Die Novembernacht - Stanisław Wyspiański (darmowa biblioteka internetowa dla studentów .TXT) 📖». Wszystkie książki tego autora 👉 Stanisław Wyspiański
— grausger Wind, ein Sturm
Fegt durch die Gassen. Menschenknäuel winden
Sich durch die Straßen — dort, — und hier, — wie müde
Bin ich, — so müde, — Schlaf, — ach Schlaf, — so viele
Schlaflose Nächte hier, — und dort erwachen
Jetzt Menschen, stehen auf, stürmen dahin, —
Geboren wird jetzt der Gedanke und
Ein Reich wird aufgebaut, — feurige Wehen —!
Warum darf ich nicht auch dorthin — —?
VATER
Ich gehe, —
Dein Herz, vermag ich nicht zu retten.
LELEWEL
Schon
Begann das große Werk, ist halb getan.
VATER
Bewahre deine Hände rein von Blut.
LELEWEL
Der Freiheit goldner Feiertag, — jetzt gilts —
Ein Hauch ist der Gedanke, — weht dahin, —
Polen wird dort geboren.
VATER
Du warst mir
Ein treuer Sohn...
LELEWEL
Fort Tränen, Leid und Schmerz;
Das große Werk ergriff schon der Gedanke, —
Ein Hauch spielt er dahin und wird, — fort jetzt,
Ihr Tränen, fort ...
VATER
Ich geh zur Ewigkeit.
LELEWEL
Gib mir die Kraft, mach hart mein Herz, den Kummer,
Den Schmerz zu überwinden, stark zu sein.
Um auch dorthin zu gehen, wo der Kampf
Beginnt und Polen jetzt geboren wird
Aus heißer Sommernächte glühnden Träumen.
VATER
folgt Hermes langsam zur Tür im Hintergrunde
Ich gehe in das Reich des ewgen Friedens.
Ade! Ade! Ade!
Verschwindet in der Tür.
LELEWEL
wendet sich um, sieht die Tür offen
Was gibt es —? Kam schon wieder jemand her,
Um mich zu rufen —? Was bedeutet das?
Der Flur ist leer.
Aus dem Zimmer links kommt
DIE SCHWESTER LELEWELS
bedrückt.
LELEWEL
sieht sie an
Mein Vater!!!
Blickt zur Tür
Meines Vaters
Schatten!
SCHWESTER
weist auf die Tür des Zimmers, aus der sie gekommen, unsicher, leise
Er schläft, — er schläft —
LELEWEL
in Gedanken, leise
Ich weiß, es ist
Der ewge Schlaf.
SCHWESTER
Ich wagte seine Stirne
Nicht zu berühren. —
LELEWEL
will etwas sagen.
SCHWESTER
Leiser...
LELEWEL
Ihn erweckt
Jetzt keine Stimme mehr. Sein Geist ist schon
Dahingegangen.
Sie gehen beide in das Zimmer des Vaters, aus dem Lelewel sogleich zurückkehrt.
SCHWESTER
kehrt zurück und bleibt auf der Schwelle stehen
Sahst du? Tränen fließen
Aus halbgeschlossnen Lidern noch herab...
LELEWEL
Die letzten Worte, die er zu uns sprach.
SCHWESTER
Ich hörte, du warst nicht allein, — ich wagte
Nicht einzutreten, doch ich öffnete
Die Tür ein wenig. Ging dann wieder fort,
Doch nur so weit, um euch zu lauschen. Prot
Hab ich erwartet, grad zu dieser Stunde
Versprach er mir zu kommen und ich wollte
Mit ihm zusammen Vaters Bett erneuern,
Denn ich allein vermöcht es nicht; — vorüber
Sind nun die Sorgen, — alles ist nun aus,
Da seine Seele einging zu dem Herrn.
PROT, LELEWELS BRUDER
stürzt strahlend vor Freude durch die offne Tür im Hintergrunde herein. Da er sein freudiges Gefühl in Worte fassen und von den Ereignissen in der Stadt erzählen will, gewahrt er den Bruder und die Schwester, die regungslos dastehen; die Worte ersterben ihm auf den Lippen.
NIKE VON CHAERONAEA
eilt kurz nach ihm herein, verbirgt ihn mit plötzlicher Bewegung der Hand vor den andern und spricht an seiner Stelle
Freude will ich euch künden!
Sehet, die Toten winden
Kränze aus Rosen!!
Die Feinde erliegen,
Die Eueren siegen,
Zerbrochen die Ketten,
Die Freiheit zu retten
Wandelt der Tod und mäht.
Greift nach der Fahne, sie weht
Durch die Lüfte gegossen.
Was dich gebunden,
Ist nun geschwunden,
Der Tod hat auch dich befreit,
Nahm dir Sorge und Leid.
Auf! — und erwache in Glut, —
Sieh, dort draußen fließt Blut,
Sieh, dort draußen rauscht zündend die Wut!
Seid ihr zu schwach, die Liebe zu knechten?! —
Euch kam die Freiheit — aus göttlichen Rechten!!
Trommelwirbel des durch die Straßen ziehenden Heeres.
PERSONEN DER SIEBENTEN SZENE:
Pallas Athene
Ares
Peter Wysocki
Sewerin Goszczynski
Ludwik Nabielak
General Zymirski
Leutnant Czechowski
Leutnant Zaliwski
Graf Stanislaus Potocki
Fürst Adam Czartoryski
Der junge Gendre
Makrot
Ein Gendarmeriecoffizier
Ein Kutscher
Fähnriche
Aufständische
Leute aus dem Volke
Erste Kere
Zweite Kere
Dritte Kere
AUF DER STRAßE
Eine enge Gasse, die nach dem Hintergrunde führt und dort in eine breite Straße, die Krakauer Vorstadt mündet. Die Gasse wird von den Rückwänden der Häuser und Gartenmauern begrenzt. Im Vordergrunde zweigt rechts und links je eine Gasse ab; an der Kreuzung eine Laterne.
PALLAS
steht in der engen Gasse, blickt nach dem Hintergrund. Militär zieht in Abteilungen im Hintergrunde von rechts nach links; Trommelwirbel.
PALLAS
tastet sich zur Mündung der Gasse, ruft mit Kommandostimme
Links um!
LEUTNANT CZECHOWSKI
marschiert mit seiner Abteilung auf der Hauptstraße
Links um marsch!
Biegt in die enge Gasse ein. Czechowskis Abteilung löst sich vom Gros ab und biegt ihrem Führer nach in die enge Gasse ein; Pallas schreitet ihnen voraus.
CZECHOWSKI
Wohin führst du?
PALLAS
Zum Arsenal!
Zahlreiche Bataillone werden
Dir folgen. Und mit Feuerstürmen
Erweck ich ihren Geist. Hinauf! Empor!
CZECHOWSKI
Dir nach, du Göttermädchen Pallas!
PALLAS
Ich glüh in Kraft und in allmächtigem Wollen.
Tritt näher her zu mir, mein Freund,
Wie ist dein Name? Lass ihn hören.
CZECHOWSKI
Czechowski.
PALLAS
Späte Zeiten sollen
Ihn nennen. Dieser Tag soll dir gehören
Und diese Nacht, — die eine Nacht.
Dein Vaterland hat einen Sohn gewonnen!
Auf!
CZECHOWSKI
Vorwärts marsch! — Mein Glaube? — Zar,
Dein Königreich, es — war;
Zum Arsenal!
Biegen in die Seitenstraße rechts ein, Trommelwirbel.
PALLAS
wendet sich dem Hintergrunde zu, da sie bemerkt, dass das Militär weiter auf der Hauptstraße zieht
Halt! Ihr, — wohin? Steht still! Ihr eilt?
Die Mädchen senkten ihre Flügel,
Beschatteten den Weg. Verweilt!
Ich bin mit euch, wo strebt ihr hin?
Ihr spielt mit eurem Leben.
Verrat hat euch die Richtung angegeben!
Und ihr gehorcht arglos mit gläubigem Sinn.
ARES
inmitten des Militärs auf der Hauptstraße
Zum Belvedere!
GENERAL ZYMIRSKI
zu Pferde inmitten des Militärs auf der Hauptstraße
Zum Belvedere!
ARES
Mit Leichen decke ich das Feld!
Und siege!
PALLAS
Du bist von Sinnen. Und dein Wahn
Ist Lüge!
ARES
Trompeter, blast!
ZYMIRSKl
Signale! Trommeln!
Siegesgöttinnen fliegen über den Häuptern der Soldaten in Marschrichtung.
PALLAS
Sie rasen! — Weh! Sie rasen!
Kommt nach vorn.
WYSOCKI
kommt eilends aus der Straße links, bemerkt Pallas
Ach! — Du! —
PALLAS
Mein Held!