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Idź do strony:
meinem Ohre fand, 
Und wiederholte mir im Geiste: Bleib, 
Bleib noch ein bisschen, warte noch und lausche, — 
Bedenk, du stehst ja nicht zum Zeitvertreib, 
Empfängst Dukaten hinterher — zum Tausche 
Für jede Botschaft, — goldene Dukaten.  
  GROSSFÜRST
Nun und? — Was denn? — Was bringst du also? — Was?  
  MAKROT
Nur immer lauschen, — bis zum Halse waten 
In Schmutz und Ekel; — was bedeutet das? 
Ich leb davon und — Eure Hoheit zahlen.  
  GROSSFÜRST
wirft ihm Geld hin
Da nimm und sprich.  
  MAKROT
„Er hat sich mit dem Bruder 
Wieder versöhnt, — und spielt jetzt nur Komödie, — 
Vom Zaren kam ein Brief, — noch heute gilt es”, — 
Sehn Eure Hoheit hier auf meiner Stirn 
Die Tropfen ... 
  GROSSFÜRST
Sprich. 
  MAKROT
„Schlagt heute noch dem Luder 
Den Schädel ein.” 
  GROSSFÜRST
Mir?! 
  MAKROT
Nun, ich denke. 
  GROSSFÜRST
Weg! — 
Mir!?  
  MAKROT
Klar, — da ja noch anderer Beweis 
Vorhanden ist, dass heute — noch so manches 
Sich soll ereignen und — man ferner weiß, 
Auch was und wo — und muss doch dran ersticken. 
  GROSSFÜRST
Was denn? — Was? — Scher dich weg! — Doch halt. — Nein, bleibe 
Noch. Ich erteile dann Befehle. — Ach, 
Wie angenehm ich mir die Zeit vertreibe, — 
Und ihr, — ihr ängstigt mich. Soll ich denn nie, 
Niemals zur Ruhe kommen, stets in Schach 
Gehalten werden. — Wer hält mich in Schach? 
Ihr. — So ein Wahnsinn. — 
  MAKROT
Zu den Gräbern wandern 
ln Scharen sie und beten dort am Tag 
Der nationalen Trauer, wie sie’s nennen. 
Da geh ich mit und singe mit den andern — 
Und wein auch mit, — nun ja, man muss das können. 
Und im Notizbuch schreib ich heimlich fromm 
Die Namen derer auf, die auf den Knieen 
Gebete murmeln, weinen — und so komm 
Ich dem Komplott allmählich auf die Spur, — 
Dort auf dem Friedhof ohne große Mühen, 
Da kalter Wind durch schwanke Äste fuhr 
Und Blätter fielen ... — Die Notizen. 
 
Holt Papiere hervor
Wie? — 
Ein ganzer Stoß? — Wenn Hoheit der Erinnrung 
Geruhen Raum zu gehen, — November ists ... 
  GROSSFÜRST
Ja, der November ist gefährlich für 
Den Polen.  
  MAKROT
Und bedeutungsvoll. 
  GROSSFÜRST
Du siehst 
Gespenster.  
  MAKROT
Nun, da wir November zählen, 
Hab ich ein scharfes Ohr. Ists doch die Zeit, 
Da sich die Toten aus den Gräbern stehlen 
Und mit den Lebenden wie Brüder — weit 
Über die Felder wandeln.  
  KURUTA
lacht laut auf. GROSSFÜRST
lacht
Du Poet. 
Ein neuer Lamartine vielleicht. — Sieh an, 
Ein Spitzel und Ästhet, — So? — Ein Komplott, — 
Und täglich ein Komplott ... 
  KURUTA
So ist es auch. 
  GROSSFÜRST
Und jeden Tag ein neues.  
  KURUTA
Jeden Tag. 
  MAKROT
An allen Ecken. 
  KURUTA
Spinnt sich etwas an. 
  MAKROT
Und ist gesponnen.  
  GROSSFÜRST
Alles ist verflogen 
Am Morgen, denn der Nacht Gespensterbann 
Zerbricht beim ersten Grauen, — Eulen ihr, 
Ihr Spukgesindel, alles ist gelogen, 
Ich glaub euch nicht ein Wort, — haha. 
  KURUTA
Ja, für 
Hoheit gibt es keine Furcht, — ich weiß — 
Der kriegerische Geist, nun ja, — nun gut. — 
Es muss der Tagsbefehl erlassen werden, 
Dass alles ruhig bleibe, auch das Blut 
Und auch der Geist. — Les ich es schwarz auf weiß 
Erst im Befehl, verfliegen die Gespenster. 
  GROSSFÜRST
Spassvogel du.  
  KURUTA
Ich bin auf alles schon 
Gefasst. — Doch wer ist morgen hier der Herr —? 
  GROSSFÜRST
Hier herrsche ich. In meiner Gegenwart 
Von einem andern Herrn — keinen Ton. 
  KURUTA
Ich dachte ja nur an den Zaren.  
  GROSSFÜRST
Schweig. 
  KURUTA
Jenun, — ich dachte nur an einen Staatsstreich. 
Ich hörte an der Tür, — ganz par hazard, — 
Oh, ich verstehe, die Idee sie war 
Genial.  
  GROSSFÜRST
Du hast gehört? — Ich lass dich knebeln, 
In Ketten legen, Schurke.  
  KURUTA
Schon 
Erfährts der Zar.  
  GROSSFÜRST
Erfährt nichts. — Du Spion, 
Ich lass dich hängen. — Ihr Spione alle, 
Weg, weg von mir — ihr saugt mein Blut, — ein Hund 
Kommt ihr gekrochen, wedelt, wartet bloß, 
Mein kaiserliches Blut zu lecken und 
Ihr leckt und schlampft, ihr habt die Seele mir 
Umkrallt und lasst sie nicht mehr los. 
Ihr haltet mich und schleppt mich, — Teufel ihr, 
In tiefste Nacht. — 
 
Jagt sie beide hinaus
Ich bin allein, — entblößt — 
Von wo kommt der Erlöser mir? Und wer 
Wirds sein, der mich erlöst — —? 
 
Feuerschein draußen
Was ist das? — — Eine Feuersbrunst, vorbei, — 
Erloschen, — wieder sprüht die Garbe Funken. — 
Kein Laut. — Und immer Nacht, so taub und leer. 
 
Er klingelt. DER OFFIZIER VOM DIENST
tritt ein, — salutiert. GROSSFÜRST
Was gibt es?  
  DER OFFIZIER VOM DIENST
Zum Rapport. — Der Brand gelöscht; — 
Auf Solec brennt allein noch eine Miete, — 
Nur etwas Stroh.  
  GROSSFÜRST
Strohfeuer, — und erloschen, — 
  DER OFFIZIER VOM DIENST
Zurück die vier Schwadronen.  
  GROSSFÜRST
Grund des Brandes? 
  DER OFFIZIER VOM DIENST
Ist unbekannt.  
  GROSSFÜRST
Wie —? — Nichts, — haha, — Gesichter — — 
Ist unbekannt; gut, — ist ja alles nichts. — — 
Wer so nach etwas lüstern ist, — — — Was? — — Wie? 
 
Zum Offizier
Einziehn die Wachen. Alles gehe schlafen.  
  DER OFFIZIER VOM DIENST
salutiert; — geht ab. GROSSFÜRST
klatscht in die Hände. LAKAIEN
erscheinen in der Tür. GROSSFÜRST
Verlöscht die Lichter. 
 
PERSONEN DER DRITTEN SZENE: Sewerin Goszczynski Ludwik Nabielak Erster Fähnrich Zweiter Fähnrich Verschworene Demeter Kora Hekate Eumeniden Hochzeitsgäste AM DENKMAL SOBIESKIS GOSZCZYNSKI
Es rauscht der Wind, ein Schluchzen geht 
Bei jedem Windstoß durch den Garten... 
  ERSTE STIMME
Sie nahen.  
  ZWEITE STIMME
Horch, sind das nicht Schritte... 
  DRITTE STIMME
Im Schloss verlöschen sie die Lichter.  
  GOSZCZYNSKI
Der Nebel fällt. — Bist du es, Bruder?  
  ERSTE STIMME
Ich bins.  
  GOSZCZYNSKI
Zähl uns. 
  ERSTE STIMME
Sind sechzehn Mann. 
  GOSZCZYNSKI
Die Bäume klagen, — Harfenklang — 
Der Garten stöhnt — gespensterbang.  
  ERSTE STIMME
Wenn nun der Fürst erwacht...? 
  ZWEITE STIMME
Wenn sie nun gar nicht kämen —?  
  GOSZCZYNSKI
Unruhe brennt mit Feuersmacht 
Die Herzen; Wut 
Entfacht das Blut. 
Der Schwur, — ein billig Wort — erstirbt! 
Die Saat verdirbt.  
  ERSTE STIMME
Sie kommen... 
  GOSZCZYNSKI
Ja, ich höre sie. 
  DRITTE STIMME
Es ist die alte Melodie, — 
Die Bäume rauschen nur.  
  ERSTE STIMME
Sie kommen nicht.  
  GOSZCZYNSKI
Verzaubert spricht 
Der Garten —, die Natur.  
  ERSTE STIMME
Wir schlagen zu und stechen rings 
Und spalten rechts und brechen links.  
  GOSZCZYNSKI
Die Zweige deckt der weiße Reif, 
Es breitet sich der Nebelstreif. 
  ERSTE STIMME
Sie nahen schon —  
  ZWEITE STIMME
Bist du’s? 
  ERSTE STIMME
Wie dunkel 
Es ist. Kein Lichtstrahl von den Sternen... 
  GOSZCZYNSKI
Erbarm dich meiner, du mein Gott. — 
Glaubst du, sie haben die Kasernen 
Erreicht?  
  ERSTE STIMME
Ich denke wohl. 
  GOSZCZYNSKl
Mein Tod 
Ist diese Stille. — Niemand weit und breit.  
  ERSTE STIMME
Es rauscht der Wind.  
  GOSZCZYNSKI
Es fliegt die Zeit. 
  ERSTE STIMME
Zwei Stunden schon vergangen sind, 
Ich steh im Schnee, dem weißen ... 
  GOSZCZYNSKI
Schweig. — Flammen schlagen an die Brust, 
Die Hand zuckt kampfbereit. 
  ERSTE STIMME
In das Palais zu dringen, welche Lust, 
Den Schuft aus seinem Bett zu reißen. 
  ZWEITE STIMME
Wenn wir ihn nun ergreifen —?  
  ERSTE STIMME
Wenn er zu fliehn vermöchte —?  
  DRITTE STIMME
Ein dichter Nebelstreifen 
Senkt sich hernieder.  
  GOSZCZYNSKI
Wie Adler schweben wir im Wolkenmeer. 
Die Bäume flüstern, — Äste bloß und leer 
Und Sträucher strohbedeckt. 
Aus schwanken Träumen aufgeweckt, 
Stehen gleich uns im Garten 
Und warten 
Voll banger Ungeduld. 
  DRITTE STIMME
Die Nebel sinken.  
  GOSZCZYNSKI
Und der Wind rauscht fort ... 
  ALLE
Es spricht der Garten... 
 
Es steht die junge Heldenschar 
Im Garten und sie spinnt 
Gedanken, die gar schmerzlich sind. 
Die Bäume rauschen seltne Melodien, 
Die durch den Garten, durch die Herzen ziehen. 
Das Monument erglänzt in wunderbar 
Geheimnisvollem Glühen. 
  GOSZCZYNSKI
Er weist — — dorthin.  
  NABIELAK
Er weist zum Belvedere. 
  GOSZCZYNSKI
Als lenkt er unsern Sinn.  
  NABIELAK
Er denkt und fühlt wie wir. 
  GOSZCZYNSKI
Sieh, wie die Hand ihm bebt.  
  NABIELAK
Im Mondenlichte webt 
Der Bäume Schatten um ihn her, 
Huscht über seine Schulter bin.  
  GOSZCZYNSKI
Wie Schnee so leuchtend weiß steht er... 
  NABIELAK
Er weist dorthin, sein Auge lebt.  
  GOSZCZYNSKI
Sein Blick bannt mich am Boden fest.  
  NABIELAK
Er weiß und fühlt. 
  GOSZCZYNSKI
Sieh, er erbebt, 
Sein Pferd bäumt sich —! 
  NABIELAK
Ein Schatten trägt 
Ihn auf und ab.  
  GOSZCZYNSKI
Die Stunde schlägt. 
 
Zwei Frauen nahn sich sonderbar, 
Sie gehen durch die Mitte, durch die Jünglingsschar, 
Und gehen langsam, eng umschlungen... 
Gar seltsam das Geheimnis war, 
Das diese Nacht gesungen. 
 

 

DEMETER ABSCHIED VON IHRER TOCHTER KORA KORA
Weh! Orkus führt in dunkle Nacht, 
In Stürme mich, in Schauer. 
Erblick nicht mehr der Sonne Pracht, 
Nicht deine Augen und nicht lacht 
Dein Mund mir mehr, in Trauer 
Verlass ich, Mutter, dich. 
  DEMETER
Leb wohl, o Tochter, teures Kind; 
Es wartet Orkus, Orkus wacht, 
Dass er sein Weib gewinnt. 
Du trittst ins Reich der Toten ein, 
Vermählt dem dunkeln Los, 
Und unentrinnbar, mitleidslos 
Umfängt dich ewige Nacht. 
Gedenk der Tränen, die ich weinte, 
Da noch das Licht mich dir vereinte, 
Denk meines Kummers, meiner Pein.  
  KORA
Es ruft mich Orkus und ich kehre, 
Die Gattin, heim und kannte nur 
Ein Glück, da Blum und reife Ähre 
ln Frühlicht tauchte die Natur, 
Da ich bei dir, o Mutter, weilte. 
Es ist vorbei, die Zeit enteilte, 
Die Abschiedsstunde eint uns beide 
Noch auf dem Weg zur Unterwelt; 
Wir ziehen klagend; weh dem Leide, — 
Ich bin der Unterwelt vermählt.  
  DEMETER
Küss mir die Lippen, küss die Augen; 
Auf deinem Antlitz zuckt ein Bangen, 
Bin fahles Bahrtuch hüllt dich ein, 
Und doch blühn Rosen auf den Wangen.  
  KORA
Wie kann das Brauthemd mir wohl taugen. 
Das Tränen spannen, Leid gewebt, 
Wie kann der Kranz mich glücklich finden, 
Den Dienerinnen für mich
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