Die Novembernacht - Stanisław Wyspiański (darmowa biblioteka internetowa dla studentów .TXT) 📖
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- Autor: Stanisław Wyspiański
- Epoka: Modernizm
- Rodzaj: Dramat
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O Adlergleiche, wenn
Ich den gewaltgen Schild
Zur Erde werfe, sieh,
Erzittert Jovis Thron,
Der goldene, adlerprächtige;
Bann ich vor eine Seele
Gespenster übermächtige.
Sinkt auch der Stärkste nieder.
NIKE DER THERMOPYLEN
Ich siegte bei Thermopylae,
Da fielen wackre Krieger,
Die ich noch jetzt im Blute seh
Sich winden, das Verrat
Gefärbt. Noch niemals hat
Verrat geschändet. Wen Verrat
Gefällt, dem reiche ich
Das Lorbeerreis. Ich habe sie
ln ihrem übermütgen Stolz
Erdrosselt und erwürgt.
Sie sanken nieder, da der Pfeile
Dichtschwarze Wolken ihren Blick
Verhängt, der Speere wildes Sausen
Sie hat betäubt, da das Geschick
In dem zerklüfteten Gestein
Der ungangbaren Felsenwände
Sie straucheln ließ. Auf denn zur Tat,
Ihr Schwestern, auf! Wenn durch Verrat
Der Sieg uns näher ist, dann durch —
Verrat!
NIKE VON SALAMIS
Ein Geier umkrall ich die Völker;
Ich stand vor Salamis!
Wessen Schicksal erfüllt,
Der mag zugrunde gehn.
Die da auf Raub auszogen.
Mag nun die Erde verschlingen,
So sie in ihrem Schoße
Flammende Lohe trägt.
Pflügen auf fremdem Boden,
Fremde Saaten entwenden —?
Lieber aus Räubers Händen
Blutigen Tod erdulden,
Als die Bosheit ertragen! —
Wonach denn dürsten wir?!
CHOR
Nach Blut.
NIKE VON SALAMIS
Doch wie werden wir
Uns den Lorbeer erringen?
CHOR
Durch Blut!!
PALLAS
Denn Blut kennt nicht Schuld!
NIKE VON SALAMIS
Wer führt die Völker?!
CHOR
Der Zorn.
NIKE VON SALAMIS
Wer greift den Kranz aus Rosen —?
CHOR
Der Führer!
NIKE VON SALAMIS
Er ist?
PALLAS
Wie die Nacht —
Dunkel und düster.
NIKE VON MARATHON
Gleicht er dem Meinen, einem,
Der auf Marathons Feldern
Aufstand in Feuerscheinen,
Eisenbewehrt und in Blut,
Bevor noch Helios seinen
Ewigen Lauf in Glut
Halb erst vollendet —? Sein Name?
PALLAS
Man ruft ihn bei Donner und Blitz.
Ruft ihn im Sternennebel
Napoleonischer Adler.
Er ist der Erste, der Einige.
CHOR
Nenn uns den Namen —
NIKE DER NAPOLEONIDEN
Taten!!
Lass ihn zu meinem Dienste;
leb will in seinem Blute
Die Begierde erregen.
Wie erkenn ich ihn wieder?
PALLAS
Er leuchtet im Ruhmesglanz;
Und alle Menschen zittern
Ihm, dem Einen, entgegen.
NIKE DER NAPOLEONIDEN
Wo finde ich ihn?
PALLAS
Die Satyren
Ergötzen durch Spiel ihn und Tanz
Auf dem Theater.
NIKE DER NAPOLEONIDEN
So will ich den Satyren
Die Leiern denn zerstücken.
Will ihm ins Auge blicken
Und rufen: In der Stadt
Tobt Kampf!!!
PALLAS
So eile und entfalte
Die Schwingen über ihn,
Trag ihn hinfort und halte
Ihn im Arsenal
Verborgen.
NIKE DER NAPOLEONIDEN
Er ist mein.
PALLAS
Greif ihn und hüte ihn.
NIKE VON CHAERONAEA
Ernst und düster tritt sie ein,
Grabesluft bringt sie herein;
In den weichen, bleichen Händen
Trägt sie Tannenzweigeenden,
Die zu Kränzen sind gebunden.
Sie umfasst sie bang umwunden,
Faltet ihre Hände, streckt
Sie mit schmerzlicher Bewegung
Vor sich, ihre Seele weckt
Einer Ahnung stille Regung
Und ihr stummer, bleicher Mund
Gibt des Unheils Botschaft kund.
Schwarze Schleier, schwarze Tücher,
Enggepresst die Lippen sind,
Und die Göttinnen erstaunen
Und sie lauschen, fragen, raunen.
Ich bring euch Kränze, frisch gewunden
Aus Tannenzweigen; stand im Garten
Die Weile still und brach das Reis.
NIKE VON SALAMIS
Ich will aus Rosen duftge Kränze.
NIKE VON CHAERONAEA
Es gibt keine Rosen, alle Rosen
Sind tot, der Blumen trockne Stiele
Hat flüchtger Wind verweht zu Staub;
Und auf den Wassern liegt ein Teppich
Aus bunten und aus goldnen Blättern.
NIKE DER NAPOLEONIDEN
Aus Lorbeer und aus Eichenlaub
Will ich die Kränze. Wie soll sich
Der Sieg denn sonst erfüllen —?
NIKE VON CHAERONAEA
Am Eichbaum nicht ein Blatt ich fand.
Der Wind hat einen Eiseshauch
Über die Gärten hingesandt; —
Die Blätter fielen! Baum und Strauch
Sind kahl; — die Zweige morsch, der Garten lag
Verödet; und kein Vogellaut
Tönt durch die Luft, kein einzger Ton
Aus Marsyas Flöte schwingt im Hag.
Des Äolus verirrte Kinder
Blasen den überreifen Dung
Vom Acker, schlingen dürre Halme
Um die entblößten Kronen, und
Die Bäume singen, wenn die Äste
Vom Wind geschüttelt werden, leis
Wie eine Harfe wehe Lieder;
Die Sträucher, die da kostbar sind,
Sind eingebettet in das Stroh,
Und Sträucher, die nur ärmlich sind,
Stehn in zerfetztem Kleide des
Nur spärlich dunkelfalben Laubes
Und zittern.
CHOR
Wie soll der Sieg sich uns erfüllen —?
NIKE VON CHAERONAEA
Nicht duftet der Jasmin, nicht blühen
Mehr Blumen und nur Tränen fallen
Auf Ebereschen, — blutig rote
Korallen — —
NIKE VON MARATHON
Wenn siegreich erst die Fahnen flattern,
Was brauchen die Helden Gestrüpp?
NIKE VON SALAMIS
Blüten in Elend gestorben,
In Nacht und in Frost verdorben —
Mein Fuß soll ihr Blühen verheeren
Und Feuer ihr Leben versehren.
Sind uns denn Lautenspieler
Und blinde Sänger erstanden
Oder fanden
Wir ein Geschlecht von Helden?!
NIKE VON CHAERONAEA
Ihnen frommt wohl jener Kranz
Statt der Rosen. —
NIKE VON SALAMIS