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ihr aufs Neue 
Verlieren soll: — wenn sie von meinen Händen 
Die Vorsicht wieder fordert — ich gehorche! 
  KLOSTERBRUDER
Nun vollends! — Eben das bedacht ich mich 
So viel, Euch anzuraten! Und so hat’s 
Euch Euer guter Geist schon angeraten! 
  NATHAN
Nur muss der erste Beste mir sie nicht 
EntreiĂźen wollen! 
  KLOSTERBRUDER
Nein, gewiss nicht! 
  NATHAN
Wer 
Auf sie nicht größre Rechte hat, als ich, 
muss frĂĽhere zum mind’sten haben — 
  KLOSTERBRUDER
Freilich! 
  NATHAN
Die ihm Natur und Blut erteilen. 
  KLOSTERBRUDER
So 
Mein ich es auch! 
  NATHAN
Drum nennt mir nur geschwind 
Den Mann, der ihr als Bruder oder Ohm, 
Als Vetter oder sonst als Sipp’ verwandt: 
Ihm will ich sie nicht vorenthalten — sie, 
Die jedes Hauses, jedes Glaubens Zierde 
Zu sein erschaffen und erzogen ward. — 
Ich hoff, Ihr wisst von diesem Euern Herrn 
Und dem Geschlechte dessen mehr als ich. 
  KLOSTERBRUDER
Das, guter Nathan, wohl nun schwerlich! — Denn 
Ihr habt ja schon gehört, dass ich nur gar 
Zu kurze Zeit bei ihm gewesen. 
  NATHAN
Wisst 
Ihr denn nicht wenigstens, was fĂĽr Geschlechts 
Die Mutter war? — War sie nicht eine Stauffin? 
  KLOSTERBRUDER
Wohl möglich! — Ja, mich dĂĽnkt.  
  NATHAN
HieĂź nicht ihr Bruder 
Conrad von Stauffen? — und war Tempelherr? 
  KLOSTERBRUDER
Wenn mich’s nicht trĂĽgt. Doch halt! Da fällt mir ein, 
Dass ich vom sel’gen Herrn ein BĂĽchelchen 
Noch hab. Ich zog’s ihm aus dem Busen, als 
Wir ihn bei Askalon verscharrten. 
  NATHAN
Nun? 
  KLOSTERBRUDER
Es sind Gebete drin. Wir nennen’s ein 
Brevier — Das, dacht ich, kann ein Christenmensch 
Ja wohl noch brauchen. — Ich nun freilich nicht — 
Ich kann nicht lesen — 
  NATHAN
Tut nichts! — Nur zur Sache. 
  KLOSTERBRUDER
In diesem BĂĽchelchen stehn vorn und hinten, 
Wie ich mir sagen lassen, mit des Herrn 
Selbsteigner Hand, die Angehörigen 
Von ihm und ihr geschrieben. 
  NATHAN
O erwĂĽnscht! 
Geht! lauft! holt mir das BĂĽchelchen. Geschwind! 
Ich bin bereit, mit Gold es aufzuwiegen; 
Und tausend Dank dazu! Eilt! lauft! 
  KLOSTERBRUDER
Recht gern! 
Es ist Arabisch aber, was der Herr 
Hineingeschrieben. 
 
Ab. NATHAN
Einerlei! Nur her! 
Gott! wenn ich doch das Mädchen noch behalten, 
Und einen solchen Eidam mir damit 
Erkaufen könnte! — Schwerlich wohl! — Nun, fall’ 
Es aus, wie’s will! — Wer mag es aber denn 
Gewesen sein, der bei dem Patriarchen 
So etwas angebracht? Das muss ich doch 
Zu fragen nicht vergessen. — Wenn es gar 
Von Daja käme? 
  ACHTER AUFTRITT
Daja und Nathan. DAJA
eilig und verlegen
Denkt doch, Nathan! 
  NATHAN
Nun? 
  DAJA
Das arme Kind erschrak wohl recht darĂĽber! 
Da schickt ... 
  NATHAN
Der Patriarch? 
  DAJA
Des Sultans Schwester, 
Prinzessin Sittah ... 
  NATHAN
Nicht der Patriarch?  
  DAJA
Nein, Sittah! — Hört Ihr nicht? — Prinzessin Sittah 
Schickt her, und lässt sie zu sich holen. 
  NATHAN
Wen? 
Lässt Recha holen? — Sittah lässt sie holen? — 
Nun, wenn sie Sittah holen lässt, und nicht 
Der Patriarch ... 
  DAJA
Wie kommt Ihr denn auf den? 
  NATHAN
So hast du kĂĽrzlich nichts von ihm gehört? 
Gewiss nicht? Auch ihm nichts gesteckt? 
  DAJA
Ich? ihm? 
  NATHAN
Wo sind die Boten? 
  DAJA
Vorn. 
  NATHAN
Ich will sie doch 
Aus Vorsicht selber sprechen. Komm! — Wenn nur 
Vom Patriarchen nichts dahinter steckt.  
 
Ab. DAJA
Und ich — ich fĂĽrchte ganz was anders noch. 
Was gilt’s? die einzige vermeinte Tochter 
So eines reichen Juden wär auch wohl 
FĂĽr einen Muselmann nicht ĂĽbel? — Hui, 
Der Tempelherr ist drum. Ist drum, wenn ich 
Den zweiten Schritt nicht auch noch wage; nicht 
Auch ihr noch selbst entdecke, wer sie ist! — 
Getrost! Lass mich den ersten Augenblick, 
Den ich allein sie habe, dazu brauchen! 
Und der wird sein — vielleicht nun eben, wenn 
Ich sie begleite. — So ein erster Wink 
Kann unterwegens wenigstens nicht schaden. 
Ja, ja! Nur zu! Jetzt oder nie! Nur zu! 
 
Ihm nach.
FĂśNFTER AUFZUG ERSTER AUFTRITT
Szene: Das Zimmer in Saladins Palaste, in welches die Beutel mit Geld getragen worden, die noch zu sehen. Saladin und bald darauf verschiedene Mamelucken. SALADIN
im Hereintreten
Da steht das Geld nun noch! Und niemand weiĂź 
Den Derwisch aufzufinden, der vermutlich 
Ans Schachbrett irgendwo geraten ist, 
Das ihn wohl seiner selbst vergessen macht; — 
Warum nicht meiner? — Nun, Geduld! Was gibt’s? 
  EIN MAMELUCK
ErwĂĽnschte Nachricht, Sultan! Freude, Sultan! 
Die Karavane von Kahira kommt; 
Ist glĂĽcklich da! mit siebenjährigem 
Tribut des reichen Nils.  
  SALADIN
Brav, Ibrahim! 
Du bist mir wahrlich ein willkommner Bote! — 
Ha! endlich einmal! endlich! — Habe Dank 
Der guten Zeitung. 
  DER MAMELUCK
wartend
(Nun? nur her damit!) 
  SALADIN
Was wart’st du? — Geh nur wieder.  
  DER MAMELUCK
Dem Willkommnen 
Sonst nichts?  
  SALADIN
Was denn noch sonst? 
  DER MAMELUCK
Dem guten Boten 
Kein Botenbrot? — So wär ich ja der Erste, 
Den Saladin mit Worten abzulohnen 
Doch endlich lernte! — Auch ein Ruhm! Der Erste, 
Mit dem er knickerte. 
  SALADIN
So nimm dir nur 
Dort einen Beutel. 
  DER MAMELUCK
Nein, nun nicht! Du kannst 
Mir nun sie alle schenken wollen.  
  SALADIN
Trotz! — 
Komm her! Da hast du zwei. — Im Ernst? Er geht? 
Tut mir’s an Edelmut zuvor? Denn sicher 
muss ihm es saurer werden, auszuschlagen, 
Als mir zu geben. — Ibrahim! — Was kommt 
Mir denn auch ein, so kurz vor meinem Abtritt 
Auf einmal ganz ein andrer sein zu wollen? — 
Will Saladin als Saladin nicht sterben? — 
So musst er auch als Saladin nicht leben. 
  EIN ZWEITER MAMELUCK
Nun, Sultan! ... 
  SALADIN
Wenn du mir zu melden kommst... 
  ZWEITER MAMELUCK
Dass aus Ă„gypten der Transport nun da! 
  SALADIN
Ich weiĂź schon. 
  ZWEITER MAMELUCK
Kam ich doch zu spät! 
  SALADIN
Warum 
Zu spät? — Da nimm fĂĽr deinen guten Willen 
Der Beutel einen oder zwei. 
  ZWEITER MAMELUCK
Macht drei. 
  SALADIN
Ja, wenn du rechnen kannst! — So nimm sie nur. 
  ZWEITER MAMELUCK
Es wird wohl noch ein Dritter kommen — wenn 
Er anders kommen kann.  
  SALADIN
Wie das? 
  ZWEITER MAMELUCK
Je nu! 
Er hat auch wohl den Hals gebrochen! Denn 
Sobald wir drei der Ankunft des Transports 
Versichert waren, sprengte jeder frisch 
Davon. Der Vorderste, der stĂĽrzt; und so 
Komm ich nun vor, und bleib auch vor bis in 
Die Stadt; wo aber Ibrahim, der Lecker, 
Die Gassen besser kennt. 
  SALADIN
O der GestĂĽrzte! 
Freund, der GestĂĽrzte! — Reit’ ihm doch entgegen. 
  ZWEITER MAMELUCK
Das werd ich ja wohl tun! — Und wenn er lebt, 
So ist die Hälfte dieser Beutel sein.  
 
Geht ab. SALADIN
Sieh, welch ein guter edler Kerl auch das! — 
Wer kann sich solcher Mamelucken rĂĽhmen? 
Und wär mir denn zu denken nicht erlaubt, 
Dass sie mein Beispiel bilden helfen? — Fort 
Mit dem Gedanken, sie zu guter Letzt 
Noch an ein andres zu gewöhnen! ... 
  EIN DRITTER MAMELUCK
Sultan... 
  SALADIN
Bist du’s, der stĂĽrzte? 
  DRITTER MAMELUCK
Nein. Ich melde nur, — 
Dass Emir Mansor, der die Karavane 
GefĂĽhrt, vom Pferde steigt ... 
  SALADIN
Bring ihn! geschwind! — 
Da ist er ja! — 
  ZWEITER AUFTRITT
Emir Mansor und Saladin. SALADIN
Willkommen, Emir! Nun, 
Wie ist’s gegangen? — Mansor, Mansor, hast 
Uns lange warten lassen!  
  MANSOR
Dieser Brief 
Berichtet, was dein Abulkassem erst 
FĂĽr Unruh’ in Thebais dämpfen mĂĽssen: 
Eh wir es wagen durften abzugehen. 
Den Zug darauf hab ich beschleuniget, 
So viel wie möglich war. 
  SALADIN
Ich glaube dir! — 
Und nimm nur, guter Mansor, nimm sogleich ... 
Du tust es aber doch auch gern? ... nimm frische 
Bedeckung nur sogleich. Du musst sogleich 
Noch weiter; musst der Gelder größern Teil 
Auf Libanon zum Vater bringen. 
  MANSOR
Gern! 
Sehr gern! 
  SALADIN
Und nimm dir die Bedeckung ja 
Nur nicht zu schwach. Es ist um Libanon 
Nicht alles mehr so sicher. Hast du nicht 
Gehört? Die Tempelherrn sind wieder rege. 
Sei wohl auf deiner Hut! — Komm nur! Wo hält 
Der Zug? Ich will ihn sehn; und alles selbst 
Betreiben. — Ihr! ich bin sodann bei Sittah. 
  Dritter Auftritt
Szene: die Palmen vor Nathans Hause. Der Tempelherr geht auf und nieder.
Ins Haus nun will ich einmal nicht. — Er wird 
Sich endlich doch wohl sehen lassen! Man 
Bemerkte mich ja sonst so bald, so gern! — 
Will’s noch erleben, dass er sich’s verbittet, 
Vor seinem Hause mich so fleiĂźig finden 
Zu lassen. — Hm! — ich bin doch aber auch 
Sehr ärgerlich. — Was hat mich denn nun so 
Erbittert gegen ihn? — Er sagte ja: 
Noch schlĂĽg’ er mir nichts ab. Und Saladin 
Hat’s ĂĽber sich genommen, ihn zu stimmen. — 
Wie? sollte wirklich wohl in mir der Christ 
Noch tiefer nisten, als in ihm der Jude? — 
Wer kennt sich recht! Wie könnt ich ihm denn sonst 
Den kleinen Raub nicht gönnen wollen, den 
Er sich’s zu solcher Angelegenheit 
Gemacht, den Christen abzujagen? Freilich, 
Kein kleiner Raub, ein solch Geschöpf! — Geschöpf? 
Und wessen? — Doch des Sklaven nicht, der auf 
Des Lebens öden Strand den Block geflößt, 
Und sich davon gemacht? Des KĂĽnstlers doch 
Wohl mehr, der in dem hingeworfnen Blocke 
Die göttliche Gestalt sich dachte, die 
Er dargestellt? — Ach! Rechas wahrer Vater 
Bleibt, trotz dem Christen, der sie zeugte — bleibt 
In Ewigkeit der Jude. — Wenn ich mir 
Sie lediglich als Christendirne denke, 
Sie sonder alles das mir denke, was 
Allein ihr so ein Jude geben konnte: — 
Sprich, Herz, — was wär an ihr, das dir gefiel? 
Nichts! Wenig! Selbst ihr Lächeln, wär es nichts 
Als sanfte schöne Zuckung ihrer Muskeln; 
Wär, was sie lächeln macht, des Reizes unwert, 
In den es sich auf ihrem Munde kleidet: — 
Nein, selbst ihr Lächeln nicht! Ich hab es ja 
Wohl schöner noch an Aberwitz, an Tand, 
An Höhnerei, an Schmeichler und an Buhler 
Verschwenden sehn! — Hat’s da mich auch bezaubert? 
Hat’s da mir auch den Wunsch entlockt, mein Leben 
In seinem Sonnenscheine zu verflattern? — 
Ich wĂĽĂźte nicht! Und bin auf den doch launisch, 
Der diesen hohem Wert allein ihr gab? 
Wie das? warum? — Wenn ich den Spott verdiente, 
Mit dem mich Saladin entlieĂź! Schon schlimm 
Genug, dass Saladin es glauben konnte! 
Wie klein ich ihm da scheinen musste! wie 
Verächtlich! — Und das alles um ein Mädchen? — 
Curd! Curd! das geht so nicht. Lenk ein! Wenn vollends 
Mir Daja nur was vorgeplaudert hätte, 
Was schwerlich zu erweisen stĂĽnde? — Sieh, 
Da tritt er endlich, im
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