Darmowe ebooki » Tragedia » Die Novembernacht - Stanisław Wyspiański (darmowa biblioteka internetowa dla studentów .TXT) 📖

Czytasz książkę online - «Die Novembernacht - Stanisław Wyspiański (darmowa biblioteka internetowa dla studentów .TXT) 📖».   Wszystkie książki tego autora 👉 Stanisław Wyspiański



1 ... 7 8 9 10 11 12 13 14 15 ... 17
Idź do strony:
durch die Lüfte schwebt.  
  CHŁOPICKI
Die Fensterscheiben klirren, windbelebt. — 
Sinds deine Schwestern, die dort fliegen?  
  NIKE DER NAPOLEONIDEN
Sie sinds! — Und du und ich, wir tauschen 
Auge in Auge, Blick um Blick.  
  CHŁOPICKI
Eilten sie fort? — Hört ich den Flügelschlag 
Zu meinen Häupten? Bliebst nur du zurück 
Und stehst bei mir? 
  NIKE DER NAPOLEONIDEN
Es kommt der Schicksalstag, 
Der dich zum Führer macht. 
  CHŁOPICKI
Ich werde siegen, 
Sofern ich will.  
  NIKE DER NAPOLEONIDEN
Willst du, ich leg die Früchte 
Der Nacht zu deinen Füßen und die Stadt 
Ist dein —? 
  CHŁOPICKI
Ich will nicht. 
  NIKE DER NAPOLEONIDEN
Soll in der Geschichte 
Dein Name leben? Diese Stunde hat 
Entschieden.  
  CHŁOPICKI
Wie? 
  NIKE DER NAPOLEONIDEN
So spiel mit mir. 
  CHŁOPICKI
Um was? 
  NIKE DER NAPOLEONIDEN
Um deine Taten. Deiner Siegesbahn 
Zeig ich dir jede Tat. Willst du? — So lass 
Uns spielen. — Gib die Karten. Denn du hast 
Sie bei dir. — Gib. — Wenn du die roten ziehst, 
Das Karo oder Cœur, ist dir der Sieg 
Gewiss, indes die schwarzen, Trefle und Pik, 
Verlorne Schlachten sind. Willst du, — so spiel. — 
Nun lass uns sitzen. — Fange an! 
  CHŁOPICKI
wirft eine Karte auf. NIKE DER NAPOLEONIDEN
blickt gebückt in die Karten
Am dritten Tag wirst du der Erste sein. 
Gewonnen! Sieh, drei rote Zeichen, 
Drei Tage, sie sind dein. — Was weiter?  
  CHŁOPICKI
wirft eine Karte auf. NIKE DER NAPOLEONIDEN
Sieh, 
Schon wieder flammt es rot, — ein Feuerschein 
Glüht über Warschau, — Flammen ohnegleichen. — 
Du wirst erregt.  
  CHŁOPICKI
deckt auf. NIKE DER NAPOLEONIDEN
Du sinkst! — Es flieht der Fürst. 
  CHŁOPICKI
deckt auf. NIKE DER NAPOLEONIDEN
Du sinkst!  
  CHŁOPICKI
deckt auf. NIKE DER NAPOLEONIDEN
Kehrst wieder! — 
 
Gibt ihm eine Karte
Jetzt bedenke wohl: 
Sieg vor den Toren Warschaus. Wirst 
Du ihn erringen? Wirf und nimm ihn hin.  
  CHŁOPICKI
deckt auf. NIKE DER NAPOLEONIDEN
Verspielt!  
 
Gibt ihm eine Karte
Sieg in des Fürsten Lager und 
Der Fürst geschlagen?! Wirf.  
  CHŁOPICKI
deckt auf. NIKE DER NAPOLEONIDEN
Verspielt. 
  CHŁOPICKI
Verneint 
Das Los mir —? Gib mir offnes Feld.  
  NIKE DER NAPOLEONIDEN
nickt zustimmend. CHŁOPICKI
deckt auf. NIKE DER NAPOLEONIDEN
Verspielt! 
 
Durch die Fenster des Zuschauerraumes dringt ein Feuerschein. CHŁOPICKI
Dort brennts! — Durch eine Karte werde es erfüllt!  
 
Deckt auf. NIKE DER NAPOLEONIDEN
Verspielt!  
 
Wirft die Karten zu Boden
Adieu, mein Freund! 
 
Eilt hinaus. CHŁOPICKI
sinkt nieder.
PERSONEN DER SECHSTEN SZENE: Der alte Lelewel Joachim Lelewel Sein Bruder Prot Seine Schwester Xaver Bronikowski Nike von Chaeronaea Hermes IN DER WOHNUNG LELEWELS
Ein großes Zimmer im ersten Stock. Links zwei Fenster. Im Hintergrunde eine Tür, die zur Diele führt. Rechts Tür zum Nebenzimmer. An den gelben Wänden Regale aus roh gehobelten Brettern, auf ihnen viele ungebundene Bücher. Tisch, einige Stühle, ein Sofa. Auf dem Tisch eine Lampe, Schreibzeug und Zeichengerät. JOACHIM LELEWEL
sitzt über den Tisch gebeugt; er hält eine Münze in der Hand, die er durch ein Vergrößerungsglas betrachtet
Was mag das nur für eine Münze sein —? 
Die Umschrift ist fast nicht mehr zu entziffern. 
B, O, — Bolesław, — aber welcher? 
 
Legt die Münze beiseite, nimmt ein Buch
Ich will vergleichen ... 
 
Es klopft; aus der Diele stürzt herein XAVER BRONIKOWSKI
atemlos
Bist du, Lieber, da? — 
Ich lief, was mich die Füße tragen konnten, 
Mit Mühe nur schleppt ich mich bis hierher. 
 
Unmittelbar ihm nach tritt durch die halb geöffnete Tür Hermes und bleibt an der Schwelle stehen. BRONIKOWSKI
Weißt du, was dort geschieht?! 
  LELEWEL
Sprich leise. — Still. 
Dort drinnen —  
 
weist auf die Tür rechts
stirbt mein alter Vater. 
  BRONIKOWSKI
Endlich 
Schlug uns die heiß ersehnte bange Stunde. 
Wir leben und das Leben kennt kein Ende. 
Die Fähnrichsschule machte heut den Anfang. 
Sie schlugen los und haben schon den Fürsten 
Gefangen oder ihn getötet. Jetzt 
Heißts unverzüglich die Regierung bilden. 
  LELEWEL
Was sagst du?! — Es bereitet sich schon lange; — 
Doch heute, — da doch jeder Augenblick 
Gezählt; — du weißt, was ich für diese Sache 
Empfinde. — Aber jetzt, da jede Stunde 
Die letzte sein kaun, — kommt die Müdigkeit, — 
Schlaflose Nächte — gestern, — ehegestern, — 
Seit einer Woche hab ich niemanden 
Gesehen. 
  BRONIKOWSKI
Heute morgen in der Kirche 
Beschwuren sie’s — Nabielak nahm den Schwur 
Entgegen, — übernahm auch den Befehl. 
In diesem Augenblick, — die ganze Stadt 
Hat sich empört. Doch morgen schon, — wer weiß ... 
  LELEWEL
Ein neuer Tag —! Ein Tag! — Seit langem schon 
War ich bereit, — gewiss, — doch heute — nein, 
Ich höre nichts von alledem, was du 
Mir sagst, — denn mein Gehör, es saugt sich fest 
An jene Wand, — denn dort, jetzt — gleich — wer weiß —? 
Dort wacht die Schwester, ich muss leise sprechen, — 
Denn er ist eben eingeschlummert. — Wie 
Ein Stein liegt diese Botschaft auf der Brust. 
  BRONIKOWSKI
O glaube mir, wir brauchen dich, wir können 
Dich nicht entbehren, — man muss Leute sammeln. — 
Jetzt in der Stunde, da das Volk erwacht, 
Willst du beiseite stehn, gleichgültig bleiben?  
  LELEWEL
Ihr habt doch andere.  
  BRONIKOWSKI
Du hasts versprochen. — 
Ruf sie zusammen, schreib die Listen aus. — 
Das, was dich innerlich berührt, muss jetzt 
Zurückstehn, da ein Größeres dich ruft, 
Das sich erfüllen muss. 
  LELEWEL
Es wird geschehen, 
Was Gott in seinem unerschütterlichen 
Willen bestimmt, nicht das, was Menschen sinnen.  
  BRONIKOWSKI
fährt auf
Sie haben nicht das Recht, Herr —  
  LELEWEL
Wie das schmerzt — — 
Gott hat zuerst ein andres Recht geschaffen; 
Hier ruht mein Recht —, und jetzt in dieser Stunde 
Kann ich vom Sterbebette meines Vaters 
Nicht weichen. Und ich werd auch nicht. — 
  BRONIKOWSKI
Bist du 
Von Sinnen?  
  LELEWEL
Ich will meine Seele nicht 
Beflecken, — und das schuld ich meinem Vater, 
Dass ich bei ihm verweile, bis dass er 
Den letzten Atemzug getan. Der Gott, 
Der Tote auferstehen lässt, hat wohl 
Bestimmt, dass ich beiseite stehen soll 
Und andere zur Tat berufen, mich 
Wird er von dieser Sünde lösen. 
  BRONIKOWSKI
Soll 
Ich denn mit leeren Händen gehn —?  
  LELEWEL
Du musst 
Mit leeren Händen gehen. —  
  BRONIKOWSKI
Wie entsetzlich 
Blickst du —? Ich eilte her und außer Atem 
Stürzt ich herein im Glauben, dass Vernunft 
Ich finde, dass ich Pallas treffe, dass 
Die aegistragende bei dir verweilt, — 
Und sehe, dass du nicht auf Pallas hörst, 
Nur zitterst, bleich bist, nicht in Gluten stehst, 
Ein Mann der Tat. 
  LELEWEL
Du findest Pallas nicht 
Bei mir und findest auch die Hoffnung nicht; 
Durch meines Denkens schwelend Glutenhäufchen 
Fuhr mir ein Hauch von Chaeronaeas Luft. 
Drum bin ich bleich und fürchte mich; du findest 
Bei mir nicht Pallas, nicht die Hoffnung wieder. 
Ich sehe anderes, — ich sehe Hermes 
Nackt in das Zimmer treten, seh ihn stehen 
Auf dieser Schwelle und die Schlange zuckt 
In seiner Hand; — er lauert, um die Seele 
Des Menschen zu verführen, wenn noch heute 
Des greisen Vaters toter Leib mir dort 
In jenem Zimmer sollt im Arme ruhen. 
Solange dieser Gott die Schwelle hütet, 
Wird keine andre Gottheit Einlass finden. 
Nun richte selbst, mein Bruder, bin ich schuldig — 
Heut weiß ich nichts, — erinnre mich an nichts, 
Gestorben ist mir heute alles, — tot, — 
Nur Tränen würgen mich, — ach — 
  BRONIKOWSKI
geht hinaus. LELEWEL
Lebe wohl! 
 
Lauscht an der Tür des Nebenzimmers, kehrt dann zum Tisch zurück
Bolesław, — aber welcher —? Inschrift, — und 
Ein Ritter hoch zu Pferd, — mit Schwert und Schild, 
Ein Schwert zur Seite. — Ja, ein Fund. Ich zeichne 
Es ab, dann find ich seinen Ursprung leichter 
Heraus. 
 
Er zeichnet
Der Kopf ist schwer. — Ich sehe schlecht. — 
Die Umrisse verschwinden vor den Augen.  
 
Hört auf zu zeichnen. HERMES
geht auf das Nebenzimmer zu. LELEWEL
in Gedanken versunken
Wer mags nur sein —? Fürst Czartoryski, — hm, — 
Niemcewicz, — und vielleicht Lubecki —? Ja, 
Es wird. Man muss den Reichstag einberufen. — 
Der Finger Gottes. — Es fängt an. — Chłopicki. — 
Es ist schon spät. 
 
Sieht auf die Uhr
Neun Uhr. 
  HERMES
geht durch die Tür rechts ins Nebenzimmer. LELEWEL
steht auf, wankt, geht zum Fenster, bleibt einen Augenblick stehen. Geht dann zum Tisch zurück und setzt sich. Die Uhr schlägt neun Schläge. Aus der Tür rechts kommt HERMES
vom alten Lelewel gefolgt. DER VATER
folgt Hermes zur Tür im Hintergrunde, bleibt auf halbem Wege stehen, hinter dem Stuhl des Sohnes
Was wartest du? Von dort kehrt niemand wieder. 
Du lebst und musst nun handeln. Warte drum 
Nicht länger, — ich bin nur ein Schatten und 
Verschwinde mit dem ersten Morgengrauen. 
Ich sinke, wie ein alter Baumstamm sinkt, 
Der morsch und schwach gar viele Jahre trug. 
Du lebst, — drum lass das Leben dich umbrausen. 
Denk an die Tat, vollende sie mit denen 
Im Bunde, die dir Gott zu Brüdern gab. — 
Sieh, der Gedanke ist ein Hauch, — erhasche 
Ihn, — öffne deine Brust und sauge ihn 
Mit tiefem Atemzuge ein. O sieh, 
Ein Hauch ist der Gedanke nur, — ein Sturm 
Weht ihn hinfort — und du bleibst, — arm und leer; 
Der Morgen kommt und du erwachst und fühlst 
Den Fluch der Schuld: Der neue Tag erwacht 
Und ist dem alten gar so fremd ... 
  LELEWEL
in Gedanken versunken
Es naht die letzte Stunde meines Vaters, 
Er kämpft den letzten Kampf und gerade jetzt, 
Da er zum ewgen Schlummer sich bereitet, 
Erwacht die Menge, reißt sich los und drängt 
Zum Frühlicht eines neuen Lebens. Ich 
Muss abseits bleiben, muss das Feuer hüten, 
Verschränkt die Arme an dem Grabe stehen, 
Das meine Hände ihm geschaufelt haben, — 
Soll ich beim Leichenschmaus mich freuen dürfen? 
  VATER
Leb wohl, mein Sohn, weit ist der Weg, ich ziehe 
ln ferne Lande, in Elysiums Haine, 
Ins Reich des ewgen Schlafes, und der Blick 
Wird trübe, nächtger Tau blinkt auf den Wimpern 
Und kaum vermag ich dich noch zu erkennen. 
Leb wohl, mein Sohn, — und meine letzte Bitte, 
Bewahre deine Hände rein vom Blut —! 
  LELEWEL
steht auf
Warum verschränkt die Arme? — Dort, — mein 
Werk, — 
Das Zeichen, — letzten Endes Ziel, — — dort, — 
Blut, — — 
Hier liegt mein Vater in den letzten Zügen 
Und ich, — ich weine. Geh, o lass mich frei, 
Ich bin zu schwach für diese Last, die mich 
Erdrückt, — ich fleh dich an, — ich will nicht 
weinen, — 
Nicht Tränen will ich jetzt vergießen, — Blut, 
Blut will ich, — Blut, — mein Vater! 
  VATER
O bewahre 
Die Hände rein von Blut. —  
  LELEWEL
Blut will ich, — Blut; 
Die Stimme, — ach, ein Flüstern, — — welch ein Schatten —? 
Die Scheiben klirren,
1 ... 7 8 9 10 11 12 13 14 15 ... 17
Idź do strony:

Darmowe książki «Die Novembernacht - Stanisław Wyspiański (darmowa biblioteka internetowa dla studentów .TXT) 📖» - biblioteka internetowa online dla Ciebie

Uwagi (0)

Nie ma jeszcze komentarzy. Możesz być pierwszy!
Dodaj komentarz