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Patriarche selbst. 
  KLOSTERBRUDER
Er schlieĂźt daraus, 
Dass Gott zu groĂźen, groĂźen Dingen Euch 
MĂĽss’ aufbehalten haben. 
  TEMPELHERR
Ja, zu groĂźen! 
Ein Judenmädchen aus dem Feu’r zu retten; 
Auf Sinai neugier’ge Pilger zu 
Geleiten, und dergleichen mehr. 
  KLOSTERBRUDER
Wird schon 
Noch kommen! — Ist inzwischen auch nicht ĂĽbel. — 
Vielleicht hat selbst der Patriarch bereits 
Weit wicht’gere Geschäfte fĂĽr den Herrn.  
  TEMPELHERR
So? Meint Ihr, Bruder? — Hat er gar Euch schon 
Was merken lassen? 
  KLOSTERBRUDER
Ei, ja wohl! — Ich soll 
Den Herrn nur erst ergrĂĽnden, ob er so 
Der Mann wohl ist.  
  TEMPELHERR
Nun ja, ergrĂĽndet nur! 
(Ich will doch sehn, wie der ergrĂĽndet!) — Nun?  
  KLOSTERBRUDER
Das KĂĽrz’ste wird wohl sein, dass ich dem Herrn 
Ganz gradezu des Patriarchen Wunsch 
Eröffne. 
  TEMPELHERR
Wohl! 
  KLOSTERBRUDER
Er hätte durch den Herrn 
Ein Briefchen gern bestellt.  
  TEMPELHERR
Durch mich? Ich bin 
Kein Bote. — Das, das wäre das Geschäft, 
Das weit glorreicher sei, als Judenmädchen 
Dem Feu’r entreiĂźen? 
  KLOSTERBRUDER
Muss doch wohl! Denn — sagt 
Der Patriarch — an diesem Briefchen sei 
Der ganzen Christenheit sehr viel gelegen. 
Dies Briefchen wohl bestellt zu haben — sagt 
Der Patriarch — werd einst im Himmel Gott 
Mit einer ganz besondem Krone lohnen. 
Und dieser Krone — sagt der Patriarch — 
Sei niemand wĂĽrd’ger, als mein Herr. 
  TEMPELHERR
Als ich? 
  KLOSTERBRUDER
Denn diese Krone zu verdienen — sagt 
Der Patriarch — sei schwerlich jemand auch 
Geschickter, als mein Herr. 
  TEMPELHERR
Als ich? 
  KLOSTERBRUDER
Er sei 
Hier frei; könn’ ĂĽberall sich hier besehn; 
Versteh’, wie eine Stadt zu stĂĽrmen und 
Zu schirmen; könne — sagt der Patriarch — 
Die Stärk’ und Schwäche der von Saladin 
Neu aufgefĂĽhrten, innern, zweiten Mauer 
Am besten schätzen, sie am deutlichsten 
Den Streitern Gottes — sagt der Patriarch — 
Beschreiben. 
  TEMPELHERR
Guter Bruder, wenn ich doch 
Nun auch des Briefchens nähern Inhalt wĂĽĂźte. 
  KLOSTERBRUDER
Ja den, — den weiĂź ich nun wohl nicht so recht. 
Das Briefchen aber ist an König Philipp — 
Der Patriarch ... Ich hab mich oft gewundert, 
Wie doch ein Heiliger, der sonst so ganz 
Im Himmel lebt, zugleich so unterrichtet 
Von Dingen dieser Welt zu sein herab 
Sich lassen kann. Es muss ihm sauer werden. 
  TEMPELHERR
Nun denn? Der Patriarch? —  
  KLOSTERBRUDER
WeiĂź ganz genau, 
Ganz zuverlässig, wie und wo, wie stark, 
Von welcher Seite Saladin, im Fall 
Es völlig wieder los geht, seinen Feldzug 
Eröffnen wird. 
  TEMPELHERR
Das weiĂź er? 
  KLOSTERBRUDER
Ja, und möcht 
Es gern den König Philipp wissen lassen: 
Damit der ungefähr ermessen könne, 
Ob die Gefahr denn gar so schrecklich, um 
Mit Saladin den Waffenstillstand, 
Den Euer Orden schon so brav gebrochen, 
Es koste was es wolle, wiederher- 
Zustellen. 
  TEMPELHERR
Welch ein Patriarch! — Ja so! 
Der liebe, tapfre Mann will mich zu keinem 
Gemeinen Boten; will mich — zum Spion. — 
Sagt Euerm Patriarchen, guter Bruder, 
So viel Ihr mich ergrĂĽnden können, wär 
Das meine Sache nicht. — Ich mĂĽsse mich 
Noch als Gefangenen betrachten; und 
Der Tempelherren einziger Beruf 
Sei, mit dem Schwerte dreinzuschlagen, nicht 
Kundschafterei zu treiben. 
  KLOSTERBRUDER
Dacht ich’s doch! — 
Will’s auch dem Herrn nicht eben sehr verĂĽbeln. 
Zwar kommt das Beste noch. — Der Patriarch 
Hiernächst hat ausgegattert, wie die Veste 
Sich nennt, und wo auf Libanon sie liegt, 
In der die ungeheuren Summen stecken, 
Mit welchen Saladins vorsicht’ger Vater 
Das Heer besoldet, und die ZurĂĽstungen 
Des Kriegs bestreitet. Saladin verfĂĽgt 
Von Zeit zu Zeit auf abgelegnen Wegen 
Nach dieser Veste sich, nur kaum begleitet. — 
Ihr merkt doch? 
  TEMPELHERR
Nimmermehr! 
  KLOSTERBRUDER
Was wäre da 
Wohl leichter, als des Saladins sich zu 
Bemächtigen? den Garaus ihm zu machen? — 
Ihr schaudert? — O es haben schon ein Paar 
GottsfĂĽrcht’ge Maroniten sich erboten, 
Wenn nur ein wackrer Mann sie fĂĽhren wolle, 
Das StĂĽck zu wagen. 
  TEMPELHERR
Und der Patriarch 
Hätt auch zu diesem wackern Manne mich 
Ersehn? 
  KLOSTERBRUDER
Er glaubt, dass König Philipp wohl 
Von Ptolemais aus die Hand hierzu 
Am besten bieten könne. 
  TEMPELHERR
Mir? mir, Bruder? 
Mir? Habt Ihr nicht gehört? nur erst gehört, 
Was fĂĽr Verbindlichkeit dem Saladin 
Ich habe? 
  KLOSTERBRUDER
Wohl hab ich’s gehört. 
  TEMPELHERR
Und doch? 
  KLOSTERBRUDER
Ja — meint der Patriarch — das wär’ schon gut; 
Gott aber und der Orden ... 
  TEMPELHERR
Ă„ndern nichts! 
Gebieten mir kein BubenstĂĽck! 
  KLOSTERBRUDER
Gewiss nicht! — 
Nur — meint der Patriarch — sei BubenstĂĽck 
Vor Menschen nicht auch BubenstĂĽck vor Gott. 
  TEMPELHERR
Ich wär dem Saladin mein Leben schuldig: 
Und raubt ihm seines? 
  KLOSTERBRUDER
Pfui! — Doch bliebe — meint 
Der Patriarch — noch immer Saladin 
Ein Feind der Christenheit, der Euer Freund 
Zu sein, kein Recht erwerben könne. 
  TEMPELHERR
Freund? 
An dem ich bloĂź nicht will zum Schurken werden, 
Zum undankbaren Schurken? 
  KLOSTERBRUDER
Allerdings! — 
Zwar — meint der Patriarch — des Dankes sei 
Man quitt, vor Gott und Menschen quitt, wenn uns 
Der Dienst um unsertwillen nicht geschehen. 
Und da verlauten wolle — meint der Patriarch — 
Dass Euch nur darum Saladin begnadet, 
Weil ihm in Eurer Mien’, in Euerm Wesen, 
So was von seinem Bruder eingeleuchtet ... 
  TEMPELHERR
Auch dieses weiĂź der Patriarch; und doch? — 
Ah! wäre das gewiss! Ah, Saladin! — 
Wie? die Natur hätt auch nur Einen Zug 
Von mir in deines Bruders Form gebildet: 
Und dem entspräche nichts in meiner Seele? 
Was dem entspräche, könnt ich unterdrĂĽcken, 
Um einem Patriarchen zu gefallen? — 
Natur, so lĂĽgst du nicht! So widerspricht 
Sich Gott in seinen Werken nicht! — Geht, Bruder! — 
Erregt mir meine Galle nicht! — Geht! geht! 
  KLOSTERBRUDER
Ich geh; und geh vergnĂĽgter als ich kam. 
Verzeihe mir der Herr. Wir Klosterleute 
Sind schuldig, unsern Obern zu gehorchen. 
  SECHSTER AUFTRITT
Der Tempelherr und Daja, die den Tempelherrn schon eine Zeitlang von weitem beobachtet hatte, und sich nun ihm nähert. DAJA
Der Klosterbruder, wie mich dĂĽnkt, lieĂź in 
Der besten Laun’ ihn nicht. — Doch muss ich mein 
Paket nur wagen. 
  TEMPELHERR
Nun, vortrefflich! — LĂĽgt 
Das Sprichwort wohl: dass Mönch und Weib, und Weib 
Und Mönch des Teufels beide Krallen sind? 
Er wirft mich heut aus einer in die andre. 
  DAJA
Was seh ich? — Edler Ritter! Euch? — Gott Dank! 
Gott tausend Dank! — Wo habt Ihr denn 
Die ganze Zeit gesteckt? — Ihr seid doch wohl 
Nicht krank gewesen? 
  TEMPELHERR
Nein. 
  DAJA
Gesund doch? 
  TEMPELHERR
Ja. 
  DAJA
Wir waren Euertwegen wahrlich ganz 
BekĂĽmmert. 
  TEMPELHERR
So? 
  DAJA
Ihr wart gewiss verreist? 
  TEMPELHERR
Erraten! 
  DAJA
Und kamt heut erst wieder? 
  TEMPELHERR
Gestern. 
  DAJA
Auch Recha’s Vater ist heut angekommen. 
Und nun darf Recha doch wohl hoffen?  
  TEMPELHERR
Was? 
  DAJA
Warum sie Euch so öfters bitten lassen. 
Ihr Vater ladet Euch nun selber bald 
Aufs dringlichste. Er kommt von Babylon, 
Mit zwanzig hochbeladenen Kamelen, 
Und allem, was an edeln Spezereien, 
An Steinen und an Stoffen, Indien 
Und Persien und Syrien, gar Sina, 
Kostbares nur gewähren. 
  TEMPELHERR
Kaufe nichts. 
  DAJA
Sein Volk verehret ihn als einen FĂĽrsten. 
Doch dass es ihn den weisen Nathan nennt, 
Und nicht vielmehr den reichen, hat mich oft 
Gewundert. 
  TEMPELHERR
Seinem Volk ist reich und weise 
Vielleicht das Nämliche.  
  DAJA
Vor allem aber 
Hätt’s ihn den Guten nennen mĂĽssen. Denn 
Ihr stellt Euch gar nicht vor, wie gut er ist. 
Als er erfuhr, wie viel Euch Recha schuldig: 
Was hätt, in diesem Augenblicke, nicht 
Er alles Euch getan, gegeben! 
  TEMPELHERR
Ei! 
  DAJA
Versucht’s, und kommt und seht! 
  TEMPELHERR
Was denn? Wie schnell 
Ein Augenblick vorĂĽber ist?  
  DAJA
Hätt ich, 
Wenn er so gut nicht wär, es mir so lange 
Bei ihm gefallen lassen! Meint Ihr etwa, 
Ich fĂĽhle meinen Wert als Christin nicht? 
Auch mir ward’s vor der Wiege nicht gesungen, 
Dass ich nur darum meinem Ehgemahl 
Nach Palästina folgen wĂĽrd, um da 
Ein Judenmädchen zu erziehn. Es war 
Mein lieber Ehgemahl ein edler Knecht 
In Kaiser Friedrichs Heere — 
  TEMPELHERR
Von Geburt 
Ein Schweizer, dem die Ehr’ und Gnade ward, 
Mit Seiner Kaiserlichen Majestät 
In einem Flusse zu ersaufen. — Weib! 
Wie vielmal habt Ihr mir das schon erzählt? 
Hört Ihr denn gar nicht auf, mich zu verfolgen? 
  DAJA
Verfolgen! Lieber Gott!  
  TEMPELHERR
Ja, ja, verfolgen. 
Ich will nun einmal Euch nicht weiter sehn! 
Nicht hören! Will von Euch an eine Tat 
Nicht fort und fort erinnert sein, bei der 
Ich nichts gedacht; die, wenn ich drĂĽber denke, 
Zum Rätsel von mir selbst mir wird. Zwar möcht 
Ich sie nicht gern bereuen. Aber seht, 
Ereignet so ein Fall sich wieder: Ihr 
Seid Schuld, wenn ich so rasch nicht handle; wenn 
Ich mich vorher erkund — und brennen lasse, 
Was brennt. 
  DAJA
Bewahre Gott! 
  TEMPELHERR
Von heut an tut 
Mir den Gefallen wenigstens, und kennt 
Mich weiter nicht. Ich bitt Euch drum. Auch lasst 
Den Vater mir vom Halse. Jud’ ist Jude. 
Ich bin ein plumper Schwab. Des Mädchens Bild 
Ist längst aus meiner Seele, wenn es je 
Da war. 
  DAJA
Doch Eures ist aus ihrer nicht. 
  TEMPELHERR
Was soll’s nun aber da? was soll’s? 
  DAJA
Wer weiĂź! 
Die Menschen sind nicht immer, was sie scheinen. 
  TEMPELHERR
Doch selten etwas Bessers.  
 
Er geht. DAJA
Wartet doch! 
Was eilt Ihr?  
  TEMPELHERR
Weib, macht mir die Palmen nicht 
Verhasst, worunter ich so gern sonst wandle. 
  DAJA
So geh, du deutscher Bär! so geh! — Und doch 
Muss ich die Spur des Tieres nicht verlieren. 
 
Sie geht ihm von weitem nach.
Podoba Ci się to, co robimy? Wesprzyj Wolne Lektury drobną wpłatą: wolnelektury.pl/towarzystwo/
ZWEITER AUFZUG ERSTER AUFTRITT
Szene: des Sultans Palast. Saladin und Sittah spielen Schach. SITTAH
Wo bist du, Saladin? Wie spielst du heut? 
  SALADIN
Nicht gut? Ich dächte doch.  
  SITTAH
FĂĽr mich; und kaum. 
Nimm diesen Zug zurĂĽck.  
  SALADIN
Warum? 
  SITTAH
Der Springer 
Wird unbedeckt. 
  SALADIN
Ist wahr. Nun so! 
  SITTAH
So zieh 
Ich in die Gabel. 
  SALADIN
Wieder wahr. — Schach dann! 
  SITTAH
Was hilft
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