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Idź do strony:
Geschlecht? 
Ihr seid so hübsch, fürwahr ich möcht euch küssen, 
Mir ist’s, als kämt ihr eben recht. 
Es ist mir so behaglich, so natürlich, 
Als hätt ich euch schon tausendmal gesehn; 
So heimlich-kätzchenhaft begierlich; 
Mit jedem Blick aufs Neue schöner schön. 
O nähert euch, o gönnt mir einen Blick! 
  ENGEL
Wir kommen schon, warum weichst du zurück? 
Wir nähern uns, und wenn du kannst, so bleib!  
 
Die Engel nehmen, umherziehend, den ganzen Raum ein. MEPHISTOPHELES
der ins Proszenium gedrängt wird.
Ihr scheltet uns verdammte Geister 
Und seid die wahren Hexenmeister; 
Denn ihr verführet Mann und Weib. —  
Welch ein verfluchtes Abenteuer! 
Ist dies das Liebeselement? 
Der ganze Körper steht in Feuer, 
Ich fühle kaum, daß es im Nacken brennt. —  
Ihr schwanket hin und her, so senkt euch nieder, 
Ein bißchen weltlicher bewegt die holden Glieder; 
Fürwahr, der Ernst steht euch recht schön; 
Doch möcht ich euch nur einmal lächeln sehn! 
Das wäre mir ein ewiges Entzücken. 
Ich meine so, wie wenn Verliebte blicken: 
Ein kleiner Zug am Mund, so ist’s getan. 
Dich, langer Bursche, dich mag ich am liebsten leiden, 
Die Pfaffenmiene will dich gar nicht kleiden, 
So sieh mich doch ein wenig lüstern an! 
Auch könntet ihr anständig-nackter gehen, 
Das lange Faltenhemd ist übersittlich —  
Sie wenden sich — von hinten anzusehen! — 
Die Racker sind doch gar zu appetitlich! 
  CHOR DER ENGEL
Wendet zur Klarheit 
Euch, liebende Flammen! 
Die sich verdammen, 
Heile die Wahrheit; 
Daß sie vom Bösen 
Froh sich erlösen, 
Um in dem Allverein 
Selig zu sein. 
  MEPHISTOPHELES
sich fassend.
Wie wird mir! — Hiobsartig, Beul an Beule 
Der ganze Kerl, dem’s vor sich selber graut, 
Und triumphiert zugleich, wenn er sich ganz durchschaut, 
Wenn er auf sich und seinen Stamm vertraut; 
Gerettet sind die edlen Teufelsteile, 
Der Liebespuk, er wirft sich auf die Haut; 
Schon ausgebrannt sind die verruchten Flammen, 
Und wie es sich gehört, fluch ich euch allzusammen! 
  CHOR DER ENGEL
Heilige Gluten! 
Wen sie umschweben, 
Fühlt sich im Leben 
Selig mit Guten. 
Alle vereinigt 
Hebt euch und preist! 
Luft ist gereinigt, 
Atme der Geist! 
 
Sie erheben sich, Faustens Unsterbliches entführend. MEPHISTOPHELES
sich umsehend.
Doch wie? — wo sind sie hingezogen? 
Unmündiges Volk, du hast mich überrascht, 
Sind mit der Beute himmelwärts entflogen; 
Drum haben sie an dieser Gruft genascht! 
Mir ist ein großer, einziger Schatz entwendet: 
Die hohe Seele, die sich mir verpfändet, 
Die haben sie mir pfiffig weggepascht.  
 
Bei wem soll ich mich nun beklagen? 
Wer schafft mir mein erworbenes Recht? 
Du bist getäuscht in deinen alten Tagen, 
Du hast’s verdient, es geht dir grimmig schlecht. 
Ich habe schimpflich mißgehandelt, 
Ein großer Aufwand, schmählich! ist vertan; 
Gemein Gelüst, absurde Liebschaft wandelt 
Den ausgepichten Teufel an. 
Und hat mit diesem kindisch-tollen Ding 
Der Klugerfahrne sich beschäftigt, 
So ist fürwahr die Torheit nicht gering, 
Die seiner sich am Schluß bemächtigt.  
  BERGSCHLUCHTEN
Wald, Fels, Einöde.
Heilige Anachoreten gebirgauf verteilt, gelagert zwischen Klüften. CHOR UND ECHO
Waldung, sie schwankt heran, 
Felsen, sie lasten dran, 
Wurzeln, sie klammern an, 
Stamm dicht an Stamm hinan, 
Woge nach Woge spritzt, 
Höhle, die tiefste, schützt. 
Löwen, sie schleichen stumm — 
freundlich um uns herum, 
Ehren geweihten Ort, 
Heiligen Liebeshort. 
  PATER ECSTATICUS
auf und abschwebend.
Ewiger Wonnebrand, 
Glühendes Liebeband, 
Siedender Schmerz der Brust, 
Schäumende Gotteslust. 
Pfeile, durchdringet mich, 
Lanzen, bezwinget mich, 
Keulen, zerschmettert mich, 
Blitze, durchwettert mich! 
Daß ja das Nichtige 
Alles verflüchtige, 
Glänze der Dauerstern, 
Ewiger Liebe Kern. 
  PATER PROFUNDUS
tiefe Region.
Wie Felsenabgrund mir zu Füßen 
Auf tiefem Abgrund lastend ruht, 
Wie tausend Bäche strahlend fließen 
Zum grausen Sturz des Schaums der Flut, 
Wie strack mit eignem kräftigen Triebe 
Der Stamm sich in die Lüfte trägt: 
So ist es die allmächtige Liebe, 
Die alles bildet, alles hegt.  
 
Ist um mich her ein wildes Brausen, 
Als wogte Wald und Felsengrund, 
Und doch stürzt, liebevoll im Sausen, 
Die Wasserfülle sich zum Schlund, 
Berufen, gleich das Tal zu wässern; 
Der Blitz, der flammend niederschlug, 
Die Atmosphäre zu verbessern, 
Die Gift und Dunst im Busen trug —  
 
Sind Liebesboten, sie verkünden, 
Was ewig schaffend uns umwallt. 
Mein Innres mög es auch entzünden, 
Wo sich der Geist, verworren, kalt, 
Verquält in stumpfer Sinne Schranken, 
Scharfangeschloßnem Kettenschmerz. 
O Gott! beschwichtige die Gedanken, 
Erleuchte mein bedürftig Herz! 
  PATER SERAPHICUS
mittlere Region.
Welch ein Morgenwölkchen schwebet 
Durch der Tannen schwankend Haar! 
Ahn ich, was im Innern lebet? 
Es ist junge Geisterschar. 
  CHOR SELIGER KNABEN
Sag uns, Vater, wo wir wallen, 
Sag uns, Guter, wer wir sind? 
Glücklich sind wir: allen, allen 
Ist das Dasein so gelind. 
  PATER SERAPHICUS
Knaben! Mitternachts Geborne, 
Halb erschlossen Geist und Sinn, 
Für die Eltern gleich Verlorne, 
Für die Engel zum Gewinn. 
Daß ein Liebender zugegen, 
Fühlt ihr wohl, so naht euch nur; 
Doch von schroffen Erdewegen, 
Glückliche! habt ihr keine Spur. 
Steigt herab in meiner Augen 
Welt– und erdgemäß Organ, 
Könnt sie als die euren brauchen, 
Schaut euch diese Gegend an! 
Er nimmt sie in sich. 
Das sind Bäume, das sind Felsen, 
Wasserstrom, der abgestürzt 
Und mit ungeheurem Wälzen 
Sich den steilen Weg verkürzt. 
  SELIGE KNABEN
von innen.
Das ist mächtig anzuschauen, 
Doch zu düster ist der Ort, 
Schüttelt uns mit Schreck und Grauen. 
Edler, Guter, laß uns fort! 
  PATER SERAPHICUS
Steigt hinan zu höherm Kreise, 
Wachset immer unvermerkt, 
Wie, nach ewig reiner Weise, 
Gottes Gegenwart verstärkt. 
Denn das ist der Geister Nahrung, 
Die im freisten Äther waltet: 
Ewigen Liebens Offenbarung, 
Die zur Seligkeit entfaltet. 
  CHOR SELIGER KNABEN
um die höchsten Gipfel kreisend.
Hände verschlinget 
Freudig zum Ringverein, 
Regt euch und singet 
Heil’ge Gefühle drein! 
Göttlich belehret, 
Dürft ihr vertrauen; 
Den ihr verehret, 
Werdet ihr schauen. 
  ENGEL
schwebend in der höhern Atmosphäre, Faustens Unsterbliches tragend.
Gerettet ist das edle Glied 
Der Geisterwelt vom Bösen, 
Wer immer strebend sich bemüht, 
Den können wir erlösen. 
Und hat an ihm die Liebe gar 
Von oben teilgenommen, 
Begegnet ihm die selige Schar 
Mit herzlichem Willkommen. 
  DIE JÜNGEREN ENGEL
Jene Rosen aus den Händen 
Liebend-heiliger Büßerinnen 
Halfen uns den Sieg gewinnen, 
Uns das hohe Werk vollenden, 
Diesen Seelenschatz erbeuten. 
Böse wichen, als wir streuten, 
Teufel flohen, als wir trafen. 
Statt gewohnter Höllenstrafen 
Fühlten Liebesqual die Geister; 
Selbst der alte Satansmeister 
War von spitzer Pein durchdrungen. 
Jauchzet auf! es ist gelungen. 
  DIE VOLLENDETEREN ENGEL
Uns bleibt ein Erdenrest 
Zu tragen peinlich, 
Und wär er von Asbest, 
Er ist nicht reinlich. 
Wenn starke Geisteskraft 
Die Elemente 
An sich herangerafft, 
Kein Engel trennte 
Geeinte Zwienatur 
Der innigen beiden, 
Die ewige Liebe nur 
Vermag’s zu scheiden. 
  DIE JÜNGEREN ENGEL
Nebelnd um Felsenhöh 
Spür ich soeben, 
Regend sich in der Näh, 
Ein Geisterleben. 
Die Wölkchen werden klar, 
Ich seh bewegte Schar 
Seliger Knaben, 
Los von der Erde Druck, 
Im Kreis gesellt, 
Die sich erlaben 
Am neuen Lenz und Schmuck 
Der obern Welt. 
Sei er zum Anbeginn, 
Steigendem Vollgewinn 
Diesen gesellt! 
  DIE SELIGEN KNABEN
Freudig empfangen wir 
Diesen im Puppenstand; 
Also erlangen wir 
Englisches Unterpfand. 
Löset die Flocken los, 
Die ihn umgeben! 
Schon ist er schön und groß 
Von heiligem Leben. 
  DOCTOR MARIANUS
in der höchsten, reinlichsten Zelle.
Hier ist die Aussicht frei, 
Der Geist erhoben. 
Dort ziehen Fraun vorbei, 
Schwebend nach oben. 
Die Herrliche mitteninn 
Im Sternenkranze, 
Die Himmelskönigin, 
Ich seh’s am Glanze. 
Entzückt.  
 
Höchste Herrscherin der Welt! 
Lasse mich im blauen, 
Ausgespannten Himmelszelt 
Dein Geheimnis schauen. 
Billige, was des Mannes Brust 
Ernst und zart beweget 
Und mit heiliger Liebeslust 
Dir entgegenträget. 
 
Unbezwinglich unser Mut, 
Wenn du hehr gebietest; 
Plötzlich mildert sich die Glut, 
Wie du uns befriedest. 
Jungfrau, rein im schönsten Sinn, 
Mutter, Ehren würdig, 
Uns erwählte Königin, 
Göttern ebenbürtig. 
 
 
Um sie verschlingen 
Sich leichte Wölkchen, 
Sind Büßerinnen, 
Ein zartes Völkchen, 
Um ihre Kniee 
Den Äther schlürfend, 
Gnade bedürfend. 
 
Dir, der Unberührbaren, 
Ist es nicht benommen, 
Daß die leicht Verführbaren 
Traulich zu dir kommen. 
 
In die Schwachheit hingerafft, 
Sind sie schwer zu retten; 
Wer zerreißt aus eigner Kraft 
Der Gelüste Ketten? 
Wie entgleitet schnell der Fuß 
Schiefem, glattem Boden? 
Wen betört nicht Blick und Gruß, 
Schmeichelhafter Odem? 
 
Mater gloriosa schwebt einher. CHOR DER BÜSSERINNEN
Du schwebst zu Höhen 
Der ewigen Reiche, 
Vernimm das Flehen, 
Du Ohnegleiche, 
Du Gnadenreiche! 
  MAGNA PECCATRIX
St. Lucae VII, 36.
Bei der Liebe, die den Füßen 
Deines gottverklärten Sohnes 
Tränen ließ zum Balsam fließen, 
Trotz des Pharisäerhohnes; 
Beim Gefäße, das so reichlich 
Tropfte Wohlgeruch hernieder, 
Bei den Locken, die so weichlich 
Trockneten die heil’gen Glieder — 
  MULIER SAMARITANA
St. Joh. IV.
Bei dem Bronn, zu dem schon weiland 
Abram ließ die Herde führen, 
Bei dem Eimer, der dem Heiland 
Kühl die Lippe durft’ berühren; 
Bei der reinen, reichen Quelle, 
Die nun dorther sich ergießet, 
Überflüssig, ewig helle 
Rings durch alle Welten fließet — 
  MARIA AEGYPTIACA
Acta Sanctorum.
Bei dem hochgeweihten Orte, 
Wo den Herrn man niederließ, 
Bei dem Arm, der von der Pforte 
Warnend mich zurücke stieß; 
Bei der vierzigjährigen Buße, 
Der ich treu in Wüsten blieb, 
Bei dem seligen Scheidegruße, 
Den im Sand ich niederschrieb — 
  ZU DREI
Die du großen Sünderinnen 
Deine Nähe nicht verweigerst 
Und ein büßendes Gewinnen 
In die
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