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von Leid. 
Davon die Welt so viel besitzt, dass, wär auch eben 
Dem Menschen etwas lieb in diesem Erdenleben, 
So großer Zusatz den Geschmack ihm nehmen muss, 
Aus Furcht schon, dass gewiss Verrat folgt auf dem Fuß. 
Warum weinst du, bei Gott? Was kam ihr denn abhanden? 
Dass für die Mitgift sie sich keinen Herrn erstanden? 
Dass Drohungen sie nicht gehört und Fremder Schmähen? 
Dass sie nicht mitgemacht schmerzhafte Kindeswehen? 
Noch sagen kann, was ihre Mutter schmerzbewegt 
Erfuhr: was größre Qualen zu bereiten pflegt, 
Sie zu gebären oder zu begraben? Ist 
Doch das der Schmack, womit ihr euch die Welt versüßt. 
 
Im Himmel reine Freuden und für ew’ge Zeit, 
Von jedem Makel frei und aller Fährlichkeit. 
Hier herrschen Sorgen nicht, Arbeit ist unbekannt, 
Unglück und Missgeschick hier keine Stätte fand. 
Hier sieht man Krankheit nicht, hier gibt es Alter nicht, 
Hier hält der tränensatte Tod nicht sein Gericht. 
Wir leben zeitlos, stets von heiterm Sinn erfüllt, 
Die Gründe aller Dinge sind vor uns enthüllt. 
Die Sonne scheint uns stets, der Tag will nie sich neigen 
Und führt die finstre Nacht nicht hinter sich im Reigen. 
Den Schöpfer sehen wir in seiner Majestät, 
Was ihr, in euern Leib gebannt, umsonst erspäht. 
Dorthin lenk deinen Sinn beizeit und wahre dich, 
Mein Sohn, für diese Freuden, reich und stetiglich. 
Du weißt nun, was die Welt dem, der sie liebt, bescheret, 
Drum sei dein Sorgen besser Wicht’germ zugekehret. 
Dein Kind hat (glaube mir) ein gutes Los genommen 
Und hat in ihrem Fall sich eben so benommen 
Wie einer, der aufs Meer zum erstenmal sich schickt, 
Und da er dorten große Fährlichkeit erblickt, 
Die Rückkehr vorzieht; andre, die auf ihren Schiffen 
Die Segel hissten, scheiterten an Felsenriffen; 
Der brach, vom Frost besiegt, vor Hunger der zusammen, 
Nur wen’ge, die auf einem Brett zur Küste schwammen. 
Dem Tod entging sie nicht, und wär ihr auch hienieden. 
Mehr noch als der Sibylle Lebenszeit beschieden. 
Was später sollte sein, das zog sie vor zu meiden, 
So weniger erfuhr sie dieser Erde Leiden. 
Die liebsten Eltern müssen andre überdauern 
Und dann ihr Waisentum in schwerer Not vertrauern; 
Die stößt man aus dem Haus, mit einem Mann zu leben, 
Und ihre Habe bleibt weiß Gott wem preisgegeben. 
Die raubt man mit Gewalt, und selbst die eignen Leute, 
Doch wird ein grosser Teil wohl auch der Horden Beute, 
Wo in der Sklavenfron der Heiden ihre Tränen 
Sie trinken und den Alleskürzer Tod ersehnen. 
Davor braucht deinem holden Kind nicht mehr zu bangen, 
Da sie so jung schon in den Himmel eingegangen, 
Und ohne erst die Not der Erde zu erfahren, 
Könnt ihre teure Seele sie vor Sünde wahren. 
Gut also gings ihr, Sohn, auf ihres Lebens Wegen, 
(Dran zweifle nicht), drum brauchst kein Leid du drob zu hegen. 
 
Was du verloren hast und was dir fehlgeschlagen, — 
Vergiss nicht, dass Vernunft und männliches Betragen 
Von größerm Werte sind; drin zeig dich doch als Herrn, 
Und fühlst du allen Trost von dir auch noch so fern. 
Der Mensch ward nun einmal in solchem Recht geboren, 
Dass allem Ungefähr zum Ziel er ist erkoren. 
Schwer ist es, dem entgehn: was du auch immer tust, 
So du aus freiem Willen nicht magst gehn, — du musst. 
Was alle gleich bedrückt, weshalb denn dir allein, 
Ich weiß es nicht, mein Sohn, soll es am schwersten sein? 
Sterblich so wie auch du war ja dein Kind allhie, 
Wie lang ihr Ziel bestimmt, so lange lebte sie, 
Kurz zwar, allein darüber herrscht der Mensch nicht frei, 
Und auch nicht leicht zu sagen ist, was besser sei. 
Verborgen ist des Herren Ratschluss; wie er falle, 
Am allerbesten ist, dass er auch uns gefalle. 
Tränen sind wertlos; wenn dem Leib die Seel entfährt, 
Vergeblich ists zu harren, dass sie wiederkehrt. 
Jedoch der Mensch begibt sich nicht des Rechts auf Glück, 
So dass die Schäden nur gewöhnlich merkt sein Blick 
Und er nicht sehen will und dessen nicht gedenkt, 
Was sich zuzeiten auch nach seinem Wunsche lenkt. 
So waltet dir Fortuna, mein geliebter Sohn, 
Dass wir nicht so sehr klagen, wenn uns was entflohn, 
Als danken sollen, dass trotzdem verblieb ein Rest, 
Denn all das hielten ja des Unglücks Hände fest. 
Und so auch du, der allgemeinen Satzung treu, 
Verwehr den Weg zum Herzen deiner Grübelei 
Und halt im Auge, was des Unglücks Hand entglitten, 
Nenn das Gewinn, worin du Schaden nicht erlitten. 
 
Und nun, wozu die Kosten nur, die du getragen, 
Wozu die Arbeit nur in deinen Lebenstagen, 
Die du fast alle über Büchern zugebracht, 
Nur wenig auf die Lustbarkeit der Welt bedacht? 
Jetzt solltest du die Früchte, die du zogst, genießen 
Und retten die Natur, die sich als schwach erwiesen. 
Du brachtest vordem andern Trost in solchen Schmerzen: 
Geht fremder Schaden mehr als eigner dir zu Herzen? 
Jetzt, Meister, heil dich selbst! Die Zeit ist Arzt für jeden, 
Doch wer verschmäht die Bahn für alle zu betreten, 
Mag füglich auf so späte Arzenei verzichten, 
Durch die Vernunft soll er, was sonst die Zeit heilt, schlichten. 
Und welches Mittel hat die Zeit? Die frühern Plagen 
Verdrängt durch frische sie, die leichter teils zu tragen, 
Teils auch der gleichen Art; doch der vernünft’ge Mann 
Sieht sie voraus und klammert, dies bedenkend, an 
Vergangenes sich nicht, des Künftigen gewärtig, 
Und macht das Herz für Glück wie auch für Unglück fertig. 
Dran halte dich, und menschlich Missgeschick, mein Sohn, 
Trag menschlich: Einer ist Herr über Leid und Lohn”. 
 
Da schwand sie, ich erwacht, — obgleich nicht voll in Klarheit, 
Ob ichs im Traum vernommen, oder ob es Wahrheit. 
 
Przypisy:

1. Übersetzung von Kochanowskis Drama — J. Kochanowski, Die Abfertigung der griechischen Gesandten. Poznań 1919. (Herausgegeben vom Deutschen Schulverein der Wojewodschaft Schlesien). [przypis redakcyjny]

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Źródło: http://wolnelektury.pl/katalog/lektura/threnodien

Tekst opracowany na podstawie: Jan Kochanowski, Threnodien und andere Gedichte, tłum. Sp. Wukadinović, Mikołów [ca 1932].

Wydawca: Fundacja Nowoczesna Polska

Publikacja zrealizowana w ramach projektu Wolne Lektury (http://wolnelektury.pl). Wydano z finansowym wsparciem Fundacji Współpracy Polsko-Niemieckiej. Eine Publikation im Rahmen des Projektes Wolne Lektury. Herausgegeben mit finanzieller Unterstützung der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit.

Opracowanie redakcyjne i przypisy: Paulina Choromańska, Paulina Ołtusek, Antje Ritter-Jasińska.

Okładka na podstawie: spazbot29@Flickr, CC BY-SA 2.0

ISBN 978-83-288-3358-6

 

Plik wygenerowany dnia 2021-07-08.

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