Darmowe ebooki » Tragedia » Faust - Johann Wolfgang von Goethe (internetowa biblioteka darmowa TXT) 📖

Czytasz książkę online - «Faust - Johann Wolfgang von Goethe (internetowa biblioteka darmowa TXT) 📖».   Wszystkie książki tego autora 👉 Johann Wolfgang von Goethe



1 ... 12 13 14 15 16 17 18 19 20 ... 48
Idź do strony:
ihr übel gehn, 
Das Kränzel reißen die Buben ihr, 
Und Häckerling streuen wir vor die Tür!  
 
Ab. GRETCHEN
nach Hause gehend.
Wie konnt ich sonst so tapfer schmälen, 
Wenn tät ein armes Mägdlein fehlen! 
Wie konnt ich über andrer Sünden 
Nicht Worte gnug der Zunge finden! 
Wie schien mir’s schwarz, und schwärzt’s noch gar, 
Mir’s immer doch nicht schwarz gnug war, 
Und segnet mich und tat so groß, 
Und bin nun selbst der Sünde bloß! 
Doch — alles, was dazu mich trieb, 
Gott! war so gut! ach, war so lieb!  
  ZWINGER
In der Mauerhöhle ein Andachtsbild der Mater dolorosa, Blumenkruge davor.
Gretchen steckt frische Blumen in die Kruge.
Ach neige, 
Du Schmerzenreiche, 
Dein Antlitz gnädig meiner Not!  
 
Das Schwert im Herzen, 
Mit tausend Schmerzen 
Blickst auf zu deines Sohnes Tod.  
 
Zum Vater blickst du, 
Und Seufzer schickst du 
Hinauf um sein’ und deine Not.  
 
Wer fühlet, 
Wie wühlet 
Der Schmerz mir im Gebein? 
Was mein armes Herz hier banget, 
Was es zittert, was verlanget, 
Weißt nur du, nur du allein!  
 
Wohin ich immer gehe 
Wie weh, wie weh, wie wehe 
Wird mir im Busen hier! 
Ich bin, ach! kaum alleine, 
Ich wein, ich wein, ich weine, 
Das Herz zerbricht in mir.  
 
Die Scherben vor meinem Fenster 
Betaut ich mit Tränen, ach! 
Als ich am frühen Morgen 
Dir diese Blumen brach.  
 
Schien hell in meine Kammer 
Die Sonne früh herauf, 
Saß ich in allem Jammer 
In meinem Bett schon auf.  
 
Hilf! rette mich von Schmach und Tod! 
Ach neige, 
Du Schmerzenreiche, 
Dein Antlitz gnädig meiner Not!  
  NACHT
Straße vor Gretchens Türe.
Valentin, Soldat, Gretchens Bruder.
Wenn ich so saß bei einem Gelag, 
Wo mancher sich berühmen mag, 
Und die Gesellen mir den Flor 
Der Mägdlein laut gepriesen vor, 
Mit vollem Glas das Lob verschwemmt — 
Den Ellenbogen aufgestemmt 
Saß ich in meiner sichern Ruh, 
Hört’ all dem Schwadronieren zu, 
Und streiche lächelnd meinen Bart, 
Und kriege das volle Glas zur Hand 
Und sage: Alles nach seiner Art! 
Aber ist eine im ganzen Land, 
Die meiner trauten Gretel gleicht, 
Die meiner Schwester das Wasser reicht? 
Topp! Topp! Kling! Klang! das ging herum; 
Die einen schrieen: Er hat recht, 
Sie ist die Zier vom ganzen Geschlecht. 
Da saßen alle die Lober stumm. 
Und nun! — um’s Haar sich auszuraufen 
Und an den Wänden hinaufzulaufen!— 
Mit Stichelreden, Naserümpfen 
Soll jeder Schurke mich beschimpfen! 
Soll wie ein böser Schuldner sitzen, 
Bei jedem Zufallswörtchen schwitzen! 
Und möcht ich sie zusammenschmeißen, 
Könnt ich sie doch nicht Lügner heißen. 
 
Was kommt heran? Was schleicht herbei? 
Irr ich nicht, es sind ihrer zwei. 
Ist er’s, gleich pack ich ihn beim Felle 
Soll nicht lebendig von der Stelle! 
 
Faust. Mephistopheles. FAUST
Wie von dem Fenster dort der Sakristei 
Aufwärts der Schein des Ew’gen Lämpchens flämmert 
Und schwach und schwächer seitwärts dämmert, 
Und Finsternis drängt ringsum bei! 
So sieht’s in meinem Busen nächtig.  
  MEPHISTOPHELES
Und mir ist’s wie dem Kätzlein schmächtig, 
Das an den Feuerleitern schleicht, 
Sich leis dann um die Mauern streicht; 
Mir ist’s ganz tugendlich dabei, 
Ein bißchen Diebsgelüst, ein bißchen Rammelei. 
So spukt mir schon durch alle Glieder 
Die herrliche Walpurgisnacht. 
Die kommt uns übermorgen wieder, 
Da weiß man doch, warum man wacht.  
  FAUST
Rückt wohl der Schatz indessen in die Höh, 
Den ich dort hinten flimmern seh?  
  MEPHISTOPHELES
Du kannst die Freude bald erleben, 
Das Kesselchen herauszuheben. 
Ich schielte neulich so hinein, 
Sind herrliche Löwentaler drein.  
  FAUST
Nicht ein Geschmeide, nicht ein Ring, 
Meine liebe Buhle damit zu zieren?  
  MEPHISTOPHELES
Ich sah dabei wohl so ein Ding, 
Als wie eine Art von Perlenschnüren.  
  FAUST
So ist es recht! Mir tut es weh, 
Wenn ich ohne Geschenke zu ihr geh.  
  MEPHISTOPHELES
Es sollt Euch eben nicht verdrießen, 
Umsonst auch etwas zu genießen. 
Jetzt, da der Himmel voller Sterne glüht, 
Sollt Ihr ein wahres Kunststück hören: 
Ich sing ihr ein moralisch Lied, 
Um sie gewisser zu betören.  
Singt zur Zither.  
Was machst du mir 
Vor Liebchens Tür, 
Kathrinchen, hier 
Bei frühem Tagesblicke? 
Laß, laß es sein! 
Er läßt dich ein, 
Als Mädchen ein, 
Als Mädchen nicht zurücke. 
 
Nehmt euch in acht! 
Ist es vollbracht, 
Dann gute Nacht, 
Ihr armen, armen Dinger! 
Habt ihr euch lieb, 
Tut keinem Dieb 
Nur nichts zulieb, 
Als mit dem Ring am Finger. 
  VALENTIN
tritt vor.
Wen lockst du hier? beim Element! 
Vermaledeiter Rattenfänger! 
Zum Teufel erst das Instrument! 
Zum Teufel hinterdrein den Sänger!  
  MEPHISTOPHELES
Die Zither ist entzwei! an der ist nichts zu halten.  
  VALENTIN
Nun soll es an ein Schädelspalten!  
  MEPHISTOPHELES
zu Faust.
Herr Doktor, nicht gewichen! Frisch! 
Hart an mich an, wie ich Euch führe. 
Heraus mit Eurem Flederwisch! 
Nur zugestoßen! ich pariere.  
  VALENTIN
Pariere den!  
  MEPHISTOPHELES
Warum denn nicht?  
  VALENTIN
Auch den!  
  MEPHISTOPHELES
Gewiß!  
  VALENTIN
Ich glaub, der Teufel ficht! 
Was ist denn das? Schon wird die Hand mir lahm.  
  MEPHISTOPHELES
zu Faust.
Stoß zu!  
  VALENTIN
fällt.
O weh!  
  MEPHISTOPHELES
Nun ist der Lümmel zahm! 
Nun aber fort! Wir müssen gleich verschwinden: 
Denn schon entsteht ein mörderlich Geschrei. 
Ich weiß mich trefflich mit der Polizei, 
Doch mit dem Blutbann schlecht mich abzufinden. 
  MARTHE
am Fenster.
Heraus! Heraus!  
  GRETCHEN
am Fenster.
Herbei ein Licht!  
  MARTHE
wie oben.
Man schilt und rauft, man schreit und ficht.  
  VOLK
Da liegt schon einer tot!  
  MARTHE
heraustretend.
Die Mörder, sind sie denn entflohn?  
  GRETCHEN
heraustretend.
Wer liegt hier?  
  VOLK
Deiner Mutter Sohn.  
  GRETCHEN
Allmächtiger! welche Not!  
  VALENTIN
Ich sterbe! das ist bald gesagt 
Und balder noch getan. 
Was steht ihr Weiber, heult und klagt? 
Kommt her und hört mich an! 
Alle treten um ihn. 
Mein Gretchen, sieh! du bist noch jung, 
Bist gar noch nicht gescheit genung, 
Machst deine Sachen schlecht. 
Ich sag dir’s im Vertrauen nur: 
Du bist doch nun einmal eine Hur, 
So sei’s auch eben recht!  
  GRETCHEN
Mein Bruder! Gott! Was soll mir das?  
  VALENTIN
Laß unsern Herrgott aus dem Spaß! 
Geschehn ist leider nun geschehn, 
Und wie es gehn kann, so wird’s gehn. 
Du fingst mit einem heimlich an, 
Bald kommen ihrer mehre dran, 
Und wenn dich erst ein Dutzend hat, 
So hat dich auch die ganze Stadt. 
 
Wenn erst die Schande wird geboren, 
Wird sie heimlich zur Welt gebracht, 
Und man zieht den Schleier der Nacht 
Ihr über Kopf und Ohren; 
Ja, man möchte sie gern ermorden. 
Wächst sie aber und macht sich groß, 
Dann geht sie auch bei Tage bloß, 
Und ist doch nicht schöner geworden. 
Je häßlicher wird ihr Gesicht, 
Je mehr sucht sie des Tages Licht. 
 
Ich seh wahrhaftig schon die Zeit, 
Daß alle brave Bürgersleut, 
Wie von einer angesteckten Leichen, 
Von dir, du Metze! seitab weichen. 
Dir soll das Herz im Leib verzagen, 
Wenn sie dir in die Augen sehn! 
Sollst keine goldne Kette mehr tragen! 
In der Kirche nicht mehr am Altar stehn! 
In einem schönen Spitzenkragen 
Dich nicht beim Tanze wohlbehagen! 
In eine finstre Jammerecken 
Unter Bettler und Krüppel dich verstecken, 
Und, wenn dir dann auch Gott verzeiht, 
Auf Erden sein vermaledeit!  
  MARTHE
Befehlt Eure Seele Gott zu Gnaden! 
Wollt Ihr noch Lästrung auf Euch laden?  
  VALENTIN
Könnt ich dir nur an den dürren Leib, 
Du schändlich kupplerisches Weib! 
Da hofft’ ich aller meiner Sünden 
Vergebung reiche Maß zu finden. 
  GRETCHEN
Mein Bruder! Welche Höllenpein!  
  VALENTIN
Ich sage, laß die Tränen sein! 
Da du dich sprachst der Ehre los, 
Gabst mir den schwersten Herzensstoß. 
Ich gehe durch den Todesschlaf 
Zu Gott ein als Soldat und brav.  
 
Stirbt. DOM
Amt, Orgel und Gesang.
Gretchen unter vielem Volke. Böser Geist hinter Gretchen. BÖSER GEIST
Wie anders, Gretchen, war dir’s, 
Als du noch voll Unschuld 
Hier zum Altar tratst, 
Aus dem vergriffnen Büchelchen 
Gebete lalltest, 
Halb Kinderspiele, 
Halb Gott im Herzen! 
Gretchen! 
Wo steht dein Kopf? 
In deinem Herzen 
Welche Missetat? 
Betst du für deiner Mutter Seele, die 
Durch dich zur langen, langen Pein hinüberschlief? 
Auf deiner Schwelle wessen Blut? 
— Und unter deinem Herzen 
Regt sich’s nicht quillend schon 
Und ängstet dich und sich 
Mit ahnungsvoller Gegenwart?  
  GRETCHEN
Weh! Weh! 
Wär ich der Gedanken los, 
Die mir herüber und hinüber gehen 
Wider mich!  
  CHOR
Dies irae, dies illa 
Solvet saeclum in favilla.  
 
Orgelton. BÖSER GEIST
Grimm faßt dich! 
Die Posaune tönt! 
Die Gräber beben! 
Und dein Herz, 
Aus Aschenruh 
Zu Flammenqualen 
Wieder aufgeschaffen, 
Bebt auf!  
  GRETCHEN
Wär ich hier weg! 
Mir ist, als ob die Orgel mir 
Den Atem versetzte, 
Gesang mein Herz 
Im Tiefsten löste.  
  CHOR
Judex ergo cum sedebit, 
Quidquid latet adparebit, 
Nil inultum remanebit.  
  GRETCHEN
Mir wird so eng! 
Die Mauernpfeiler 
Befangen mich! 
Das Gewölbe 
Drängt mich! — Luft!  
  BÖSER GEIST
Verbirg dich! Sünd und Schande 
Bleibt nicht verborgen. 
Luft? Licht? 
Weh dir!  
  CHOR
Quid sum miser tunc dicturus? 
Quem patronum rogaturus? 
Cum vix justus sit securus.  
  BÖSER GEIST
Ihr Antlitz wenden 
Verklärte von dir ab. 
Die Hände dir zu reichen, 
Schauert’s den Reinen.  
 
Weh!  
  CHOR
Quid sum miser tunc dicturus?  
  GRETCHEN
Nachbarin! Euer Fläschchen! —  
 
Sie fällt in Ohnmacht. WALPURGISNACHT
Harzgebirg.
Gegend von Schierke und Elend.
Faust. Mephistopheles. MEPHISTOPHELES
Verlangst du nicht nach einem Besenstiele? 
Ich wünschte mir den allerderbsten Bock. 
Auf diesem Weg sind wir noch weit vom Ziele.  
  FAUST
Solang ich mich noch frisch auf meinen Beinen fühle, 
Genügt mir dieser Knotenstock. 
Was hilft’s, daß man den Weg verkürzt! — 
Im Labyrinth der Täler hinzuschleichen, 
Dann diesen Felsen zu ersteigen, 
Von dem der Quell sich ewig sprudelnd stürzt, 
Das ist die Lust, die solche Pfade würzt! 
Der Frühling webt schon in den Birken, 
Und selbst die Fichte fühlt ihn schon; 
Sollt er nicht auch auf unsre Glieder wirken?  
  MEPHISTOPHELES
Fürwahr, ich spüre nichts davon! 
Mir ist es winterlich im Leibe, 
Ich wünschte Schnee und Frost auf meiner Bahn. 
Wie traurig steigt die unvollkommne Scheibe 
Des roten Monds mit später Glut heran, 
Und leuchtet schlecht, daß man bei jedem Schritte 
Vor einen Baum, vor einen Felsen rennt! 
Erlaub, daß ich ein Irrlicht bitte! 
Dort seh ich eins, das eben lustig brennt. 
Heda! mein Freund! darf ich dich zu uns fodern? 
Was willst du so vergebens lodern? 
Sei doch so gut und leucht uns da hinauf! 
  IRRLICHT
Aus Ehrfurcht, hoff ich, soll es mir gelingen, 
Mein leichtes Naturell zu zwingen; 
Nur zickzack geht gewöhnlich unser Lauf.  
  MEPHISTOPHELES
Ei! Ei! Er denkt’s den Menschen nachzuahmen. 
Geh Er nur grad, in ’s Teufels Namen! 
Sonst blas ich Ihm sein Flackerleben aus. 
  IRRLICHT
Ich merke wohl, Ihr seid der Herr vom Haus, 
Und will mich gern nach Euch bequemen. 
Allein bedenkt! der Berg ist heute zaubertoll, 
Und wenn ein Irrlicht Euch die Wege weisen soll, 
So müßt Ihr’s so genau nicht nehmen. 
  FAUST, MEPHISTOPHELES, IRRLICHT
im Wechselgesang.
In die Traum– und Zaubersphäre 
Sind wir, scheint es, eingegangen. 
Führ uns gut und mach dir Ehre, 
Daß wir vorwärts bald gelangen 
In den weiten, öden Räumen! 
 
Seh die Bäume hinter Bäumen, 
Wie sie schnell vorüberrücken, 
Und die Klippen, die sich bücken, 
1 ... 12 13 14 15 16 17 18 19 20 ... 48
Idź do strony:

Darmowe książki «Faust - Johann Wolfgang von Goethe (internetowa biblioteka darmowa TXT) 📖» - biblioteka internetowa online dla Ciebie

Uwagi (0)

Nie ma jeszcze komentarzy. Możesz być pierwszy!
Dodaj komentarz