Darmowe ebooki » Tragedia » Faust - Johann Wolfgang von Goethe (internetowa biblioteka darmowa TXT) 📖

Czytasz książkę online - «Faust - Johann Wolfgang von Goethe (internetowa biblioteka darmowa TXT) 📖».   Wszystkie książki tego autora 👉 Johann Wolfgang von Goethe



1 ... 11 12 13 14 15 16 17 18 19 ... 48
Idź do strony:
lassen, 
Der Erde Mark mit Ahnungsdrang durchwühlen, 
Alle sechs Tagewerk im Busen fühlen, 
In stolzer Kraft ich weiß nicht was genießen, 
Bald liebewonniglich in alles überfließen, 
Verschwunden ganz der Erdensohn, 
Und dann die hohe Intuition — 
mit einer Gebärde. 
Ich darf nicht sagen, wie — zu schließen.  
  FAUST
Pfui über dich!  
  MEPHISTOPHELES
Das will Euch nicht behagen; 
Ihr habt das Recht, gesittet pfui zu sagen. 
Man darf das nicht vor keuschen Ohren nennen, 
Was keusche Herzen nicht entbehren können. 
Und kurz und gut, ich gönn Ihm das Vergnügen, 
Gelegentlich sich etwas vorzulügen; 
Doch lange hält Er das nicht aus. 
Du bist schon wieder abgetrieben 
Und, währt es länger, aufgerieben 
In Tollheit oder Angst und Graus! 
Genug damit! Dein Liebchen sitzt dadrinne, 
Und alles wird ihr eng und trüb. 
Du kommst ihr gar nicht aus dem Sinne, 
Sie hat dich übermächtig lieb. 
Erst kam deine Liebeswut übergeflossen, 
Wie vom geschmolznen Schnee ein Bächlein übersteigt; 
Du hast sie ihr ins Herz gegossen, 
Nun ist dein Bächlein wieder seicht. 
Mich dünkt, anstatt in Wäldern zu thronen, 
Ließ’ es dem großen Herren gut, 
Das arme affenjunge Blut 
Für seine Liebe zu belohnen. 
Die Zeit wird ihr erbärmlich lang; 
Sie steht am Fenster, sieht die Wolken ziehn 
Über die alte Stadtmauer hin. 
Wenn ich ein Vöglein wär! so geht ihr Gesang 
Tage lang, halbe Nächte lang. 
Einmal ist sie munter, meist betrübt, 
Einmal recht ausgeweint, 
Dann wieder ruhig, wie’s scheint, 
Und immer verliebt. 
  FAUST
Schlange! Schlange!  
  MEPHISTOPHELES
für sich.
Gelt! daß ich dich fange!  
  FAUST
Verruchter! hebe dich von hinnen, 
Und nenne nicht das schöne Weib! 
Bring die Begier zu ihrem süßen Leib 
Nicht wieder vor die halb verrückten Sinnen!  
  MEPHISTOPHELES
Was soll es denn? Sie meint, du seist entflohn, 
Und halb und halb bist du es schon.  
  FAUST
Ich bin ihr nah, und wär ich noch so fern, 
Ich kann sie nie vergessen, nie verlieren; 
Ja, ich beneide schon den Leib des Herrn, 
Wenn ihre Lippen ihn indes berühren. 
  MEPHISTOPHELES
Gar wohl, mein Freund! Ich hab Euch oft beneidet 
Ums Zwillingspaar, das unter Rosen weidet.  
  FAUST
Entfliehe, Kuppler!  
  MEPHISTOPHELES
Schön! Ihr schimpft, und ich muß lachen. 
Der Gott, der Bub’ und Mädchen schuf, 
Erkannte gleich den edelsten Beruf, 
Auch selbst Gelegenheit zu machen. 
Nur fort, es ist ein großer Jammer! 
Ihr sollt in Eures Liebchens Kammer, 
Nicht etwa in den Tod.  
  FAUST
Was ist die Himmelsfreud in ihren Armen? 
Laß mich an ihrer Brust erwarmen! 
Fühl ich nicht immer ihre Not? 
Bin ich der Flüchtling nicht? der Unbehauste? 
Der Unmensch ohne Zweck und Ruh, 
Der wie ein Wassersturz von Fels zu Felsen brauste, 
Begierig wütend nach dem Abgrund zu? 
Und seitwärts sie, mit kindlich dumpfen Sinnen, 
Im Hüttchen auf dem kleinen Alpenfeld, 
Und all ihr häusliches Beginnen 
Umfangen in der kleinen Welt. 
Und ich, der Gottverhaßte, 
Hatte nicht genug, 
Daß ich die Felsen faßte 
Und sie zu Trümmern schlug! 
Sie, ihren Frieden mußt ich untergraben! 
Du, Hölle, mußtest dieses Opfer haben. 
Hilf, Teufel, mir die Zeit der Angst verkürzen. 
Was muß geschehn, mag’s gleich geschehn! 
Mag ihr Geschick auf mich zusammenstürzen 
Und sie mit mir zugrunde gehn!  
  MEPHISTOPHELES
Wie’s wieder siedet, wieder glüht! 
Geh ein und tröste sie, du Tor! 
Wo so ein Köpfchen keinen Ausgang sieht, 
Stellt er sich gleich das Ende vor. 
Es lebe, wer sich tapfer hält! 
Du bist doch sonst so ziemlich eingeteufelt. 
Nichts Abgeschmackters find ich auf der Welt 
Als einen Teufel, der verzweifelt.  
  GRETCHENS STUBE
Gretchen am Spinnrad, allein. GRETCHEN
Meine Ruh ist hin, 
Mein Herz ist schwer; 
Ich finde sie nimmer 
und nimmermehr.  
 
Wo ich ihn nicht hab, 
Ist mir das Grab, 
Die ganze Welt 
Ist mir vergällt.  
 
Mein armer Kopf 
Ist mir verrückt, 
Meiner armer Sinn 
Ist mir zerstückt.  
 
Meine Ruh ist hin, 
Mein Herz ist schwer, 
Ich finde sie nimmer 
und nimmermehr.  
 
Nach ihm nur schau ich 
Zum Fenster hinaus, 
Nach ihm nur geh ich 
Aus dem Haus.  
 
Sein hoher Gang, 
Sein edle Gestalt, 
Seines Mundes Lächeln, 
Seiner Augen Gewalt,  
 
Und seiner Rede 
Zauberfluß, 
Sein Händedruck, 
Und ach! sein Kuß!  
 
Meine Ruh ist hin, 
Mein Herz ist schwer, 
Ich finde sie nimmer 
und nimmermehr.  
 
Mein Busen drängt 
Sich nach ihm hin, 
Ach dürft ich fassen 
Und halten ihn, 
Und küssen ihn, 
So wie ich wollt, 
An seinen Küssen 
Vergehen sollt!  
  MARTHENS GARTEN
Margarete. Faust. MARGARETE
Versprich mir, Heinrich!  
  FAUST
Was ich kann!  
  MARGARETE
Nun sag, wie hast du’s mit der Religion? 
Du bist ein herzlich guter Mann, 
Allein ich glaub, du hältst nicht viel davon.  
  FAUST
Laß das, mein Kind! Du fühlst, ich bin dir gut; 
Für meine Lieben ließ’ ich Leib und Blut, 
Will niemand sein Gefühl und seine Kirche rauben.  
  MARGARETE
Das ist nicht recht, man muß dran glauben.  
  FAUST
Muß man?  
  MARGARETE
Ach! wenn ich etwas auf dich konnte! 
Du ehrst auch nicht die heil’gen Sakramente.  
  FAUST
Ich ehre sie.  
  MARGARETE
Doch ohne Verlangen. 
Zur Messe, zur Beichte bist du lange nicht gegangen. 
Glaubst du an Gott?  
  FAUST
Mein Liebchen, wer darf sagen:  
Ich glaub an Gott? 
Magst Priester oder Weise fragen, 
Und ihre Antwort scheint nur Spott 
Über den Frager zu sein.  
  MARGARETE
So glaubst du nicht?  
  FAUST
Mißhör mich nicht, du holdes Angesicht! 
Wer darf ihn nennen? 
Und wer bekennen: 
Ich glaub ihn. 
Wer empfinden, 
Und sich unterwinden 
Zu sagen: ich glaub ihn nicht!? 
Der Allumfasser, 
Der Allerhalter, 
Faßt und erhält er nicht 
Dich, mich, sich selbst? 
Wölbt sich der Himmel nicht da droben? 
Liegt die Erde nicht hier unten fest? 
Und steigen freundlich blickend 
Ewige Sterne nicht herauf? 
Schau ich nicht Aug in Auge dir, 
Und drängt nicht alles 
Nach Haupt und Herzen dir, 
Und webt in ewigem Geheimnis 
Unsichtbar sichtbar neben dir? 
Erfüll davon dein Herz, so groß es ist, 
Und wenn du ganz in dem Gefühle selig bist, 
Nenn es dann, wie du willst, 
Nenn’s Glück! Herz! Liebe! Gott! 
Ich habe keinen Namen 
Dafür! Gefühl ist alles; 
Name ist Schall und Rauch, 
Umnebelnd Himmelsglut. 
  MARGARETE
Das ist alles recht schön und gut; 
Ungefähr sagt das der Pfarrer auch, 
Nur mit ein bißchen andern Worten.  
  FAUST
Es sagen’s allerorten 
Alle Herzen unter dem himmlischen Tage, 
Jedes in seiner Sprache; 
Warum nicht ich in der meinen?  
  MARGARETE
Wenn man’s so hört, möcht’s leidlich scheinen, 
Steht aber doch immer schief darum; 
Denn du hast kein Christentum.  
  FAUST
Liebs Kind!  
  MARGARETE
Es tut mir lange schon weh,  
Daß ich dich in der Gesellschaft seh.  
  FAUST
Wie so?  
  MARGARETE
Der Mensch, den du da bei dir hast,  
Ist mir in tiefer innrer Seele verhaßt; 
Es hat mir in meinem Leben 
So nichts einen Stich ins Herz gegeben 
Als des Menschen widrig Gesicht.  
  FAUST
Liebe Puppe, fürcht ihn nicht!  
  MARGARETE
Seine Gegenwart bewegt mir das Blut. 
Ich bin sonst allen Menschen gut; 
Aber wie ich mich sehne, dich zu schauen, 
Hab ich vor dem Menschen ein heimlich Grauen, 
Und halt ihn für einen Schelm dazu! 
Gott verzeih mir’s, wenn ich ihm Unrecht tu! 
  FAUST
Es muß auch solche Käuze geben.  
  MARGARETE
Wollte nicht mit seinesgleichen leben! 
Kommt er einmal zur Tür herein, 
Sieht er immer so spöttisch drein 
Und halb ergrimmt; 
Man sieht, daß er an nichts keinen Anteil nimmt; 
Es steht ihm an der Stirn geschrieben, 
Daß er nicht mag eine Seele lieben. 
Mir wird’s so wohl in deinem Arm, 
So frei, so hingegeben warm, 
Und seine Gegenwart schnürt mir das Innre zu.  
  FAUST
Du ahnungsvoller Engel du!  
  MARGARETE
Das übermannt mich so sehr, 
Daß, wo er nur mag zu uns treten, 
Mein ich sogar, ich liebte dich nicht mehr. 
Auch, wenn er da ist, könnt ich nimmer beten, 
Und das frißt mir ins Herz hinein; 
Dir, Heinrich, muß es auch so sein.  
  FAUST
Du hast nun die Antipathie!  
  MARGARETE
Ich muß nun fort.  
  FAUST
Ach kann ich nie 
Ein Stündchen ruhig dir am Busen hängen 
Und Brust an Brust und Seel in Seele drängen?  
  MARGARETE
Ach wenn ich nur alleine schlief! 
Ich ließ dir gern heut nacht den Riegel offen; 
Doch meine Mutter schläft nicht tief, 
Und würden wir von ihr betroffen, 
Ich wär gleich auf der Stelle tot!  
  FAUST
Du Engel, das hat keine Not. 
Hier ist ein Fläschchen! Drei Tropfen nur 
In ihren Trank umhüllen 
Mit tiefem Schlaf gefällig die Natur. 
  MARGARETE
Was tu ich nicht um deinetwillen? 
Es wird ihr hoffentlich nicht schaden!  
  FAUST
Würd ich sonst, Liebchen, dir es raten?  
  MARGARETE
Seh ich dich, bester Mann, nur an, 
Weiß nicht, was mich nach deinem Willen treibt, 
Ich habe schon so viel für dich getan, 
Daß mir zu tun fast nichts mehr übrigbleibt.  
 
Ab.
Mephistopheles tritt auf. MEPHISTOPHELES
Der Grasaff! ist er weg?  
  FAUST
Hast wieder spioniert?  
  MEPHISTOPHELES
Ich hab’s ausführlich wohl vernommen, 
Herr Doktor wurden da katechisiert; 
Hoff, es soll Ihnen wohl bekommen. 
Die Mädels sind doch sehr interessiert, 
Ob einer fromm und schlicht nach altem Brauch. 
Sie denken: duckt er da, folgt er uns eben auch.  
  FAUST
Du Ungeheuer siehst nicht ein, 
Wie diese treue liebe Seele 
Von ihrem Glauben voll, 
Der ganz allein 
Ihr seligmachend ist, sich heilig quäle, 
Daß sie den liebsten Mann verloren halten soll.  
  MEPHISTOPHELES
Du übersinnlicher sinnlicher Freier, 
Ein Mägdelein nasführet dich.  
  FAUST
Du Spottgeburt von Dreck und Feuer!  
  MEPHISTOPHELES
Und die Physiognomie versteht sie meisterlich: 
In meiner Gegenwart wird’s ihr, sie weiß nicht wie, 
Mein Mäskchen da weissagt verborgnen Sinn; 
Sie fühlt, daß ich ganz sicher ein Genie, 
Vielleicht wohl gar der Teufel bin. 
Nun, heute nacht —?  
  FAUST
Was geht dich’s an?  
  MEPHISTOPHELES
Hab ich doch meine Freude dran!  
  AM BRUNNEN
Gretchen und Lieschen mit Krügen. LIESCHEN
Hast nichts von Bärbelchen gehört?  
  GRETCHEN
Kein Wort. Ich komm gar wenig unter Leute.  
  LIESCHEN
Gewiß, Sibylle sagt’ mir’s heute: 
Die hat sich endlich auch betört. 
Das ist das Vornehmtun!  
  GRETCHEN
Wieso?  
  LIESCHEN
Es stinkt! 
Sie füttert zwei, wenn sie nun ißt und trinkt.  
  GRETCHEN
Ach!  
  LIESCHEN
So ist’s ihr endlich recht ergangen. 
Wie lange hat sie an dem Kerl gehangen! 
Das war ein Spazieren, 
Auf Dorf und Tanzplatz Führen, 
Mußt überall die Erste sein, 
Kurtesiert ihr immer mit Pastetchen und Wein; 
Bildt sich was auf ihre Schönheit ein, 
War doch so ehrlos, sich nicht zu schämen, 
Geschenke von ihm anzunehmen. 
War ein Gekos und ein Geschleck; 
Da ist denn auch das Blümchen weg!  
  GRETCHEN
Das arme Ding!  
  LIESCHEN
Bedauerst sie noch gar! 
Wenn unsereins am Spinnen war, 
Uns nachts die Mutter nicht hinunterließ, 
Stand sie bei ihrem Buhlen süß; 
Auf der Türbank und im dunkeln Gang 
Ward ihnen keine Stunde zu lang. 
Da mag sie denn sich ducken nun, 
Im Sünderhemdchen Kirchbuß tun!  
  GRETCHEN
Er nimmt sie gewiß zu seiner Frau.  
  LIESCHEN
Er wär ein Narr! Ein flinker Jung 
Hat anderwärts noch Luft genung. 
Er ist auch fort.  
  GRETCHEN
Das ist nicht schön!  
  LIESCHEN
Kriegt sie ihn, soll’s
1 ... 11 12 13 14 15 16 17 18 19 ... 48
Idź do strony:

Darmowe książki «Faust - Johann Wolfgang von Goethe (internetowa biblioteka darmowa TXT) 📖» - biblioteka internetowa online dla Ciebie

Uwagi (0)

Nie ma jeszcze komentarzy. Możesz być pierwszy!
Dodaj komentarz