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Klagen? höhnisch lachend. Es ist leichter morden, als lebendig machen. Ihr werdet ihn nimmer aus seinem Grabe zurückholen. D. A. MOOR

Nimmer, nimmer, nimmer aus dem Grabe zurückholen! Hin, verloren auf ewig! — Und du hast mir den Fluch aus dem Herzen geschwätzt, du — du — Meinen Sohn mir wieder!

FRANZ

Reizt meinen Grimm nicht! Ich verlaß euch im Tode! —

D. A. MOOR

Scheusal! Scheusal! schaff mir meinen Sohn wieder!

fährt aus dem Sessel, will Franzen an der Gurgel fassen, der ihn zurück schleudert. FRANZ

Kraftlose Knochen! ihr wagt es — sterbt! verzweifelt!

ab. DER ALTE MOOR

Tausend Flüche donnern dir nach! Du hast mir meinen Sohn aus den Armen gestohlen voll Verzweiflung hin und her geworfen im Sessel. Wehe, Wehe! Verzweifeln, aber nicht sterben! — Sie fliehen, verlassen mich im Tode — meine gute Engel fliehen von mir, weichen alle die Heilige vom eisgrauen Mörder — Wehe! Wehe! will mir keiner das Haupt halten, will keiner die ringende Seele entbinden117? Keine Söhne! keine Töchter! keine Freunde! — Menschen nur — will keiner, allein — verlassen — Wehe! Wehe! — Verzweifeln aber nicht sterben!

AMALIA
mit verweinten Augen. D. A. MOOR

Amalia! Bote des Himmels! Kommst du, meine Seele zu lösen?

AMALIA
mit sanfterem Ton.

Ihr habt einen herrlichen Sohn verloren.

D. A. MOOR

Ermordet willst du sagen. Mit diesem Zeugnis belastet tret ich vor den Richterstuhl Gottes.

AMALIA

Nicht also, jammervoller Greis! der himmlische Vater rückt’ ihn zu sich. Wir wären zu glücklich gewesen auf dieser Welt. — Droben, droben über den Sonnen — Wir sehn ihn wieder.

D. A. MOOR

Wiedersehen, wiedersehen! Oh es wird mir durch die Seele schneiden ein Schwert — Wenn ich ein Heiliger ihn unter den Heiligen finde — mitten im Himmel werden durch mich schauern Schauer der Hölle! Im Anschauen des Unendlichen mich zermalmen die Erinnerung: Ich hab meinen Sohn ermordet!

AMALIA

Oh er wird euch die Schmerz-Erinnerung aus der Seele lächeln, seid doch heiter, lieber Vater! ich bins so ganz. Hat er nicht schon den himmlischen Hörern den Namen Amalia vorgesungen auf der seraphischen Harfe, und die himmlischen Hörer lispelten leise ihn nach? Sein letzter Seufzer war ja, Amalia! wird nicht sein erster Jubel, Amalia! sein?

D. A. MOOR

Himmlischer Trost quillt von deinen Lippen! Er wird mir lächeln, sagst du? Vergeben? du mußt bei mir bleiben, Geliebte meines Karls, wenn ich sterbe.

AMALIA

Sterben ist Flug in seine Arme. Wohl euch! Ihr seid zu beneiden. Warum sind diese Gebeine nicht mürb? Warum diese Haare nicht grau? Wehe über die Kräfte der Jugend! Willkommen, du markloses Alter! näher gelegen dem Himmel und meinem Karl!

Franz tritt auf. D. A. MOOR

Tritt her, mein Sohn! Vergib mir, wenn ich vorhin zu hart gegen dich war! ich vergebe dir alles. Ich möchte so gern im Frieden den Geist aufgeben.

FRANZ

Habt ihr genug um euren Sohn geweint? so viel ich sehe, habt ihr nur einen.

D. A. MOOR

Jakob hatte der Söhne zwölf, aber um seinen Joseph hat er blutige Tränen geweint.

FRANZ

Hum!

D. A. MOOR

Geh, nimm die Bibel, meine Tochter, und lies mir die Geschichte Jakobs und Josephs! Sie hat mich immer so gerührt, und damals bin ich noch nicht Jakob gewesen.

AMALIA

Welches soll ich euch lesen?

nimmt die Bibel und blättert. D. A. MOOR

Lies mir den Jammer des verlassenen, als er ihn nimmer unter seinen Kindern fand — und vergebens sein harrte im Kreis seiner eilfe — und sein Klage-Lied, als er vernahm; sein Joseph sei ihm genommen auf ewig —

AMALIA
liest.

„Da nahmen sie Josephs Rock, und schlachteten einen Ziegenbock, und tauchten den Rock in das Blut, und schickten den bunten Rock hin, und ließen ihn ihren Vater bringen, und sagen: Diesen haben wir funden, siehe, obs deines Sohnes Rock sei, oder nicht? Franz geht plötzlich hinweg. Er kannte ihn aber und sprach: Es ist meines Sohnes Rock, ein böses Tier hat ihn gefressen, ein reißend Tier hat Joseph zerrissen! — “

D. A. MOOR
fällt aufs Kissen zurück.

Ein reißend Tier hat Joseph zerrissen!

AMALIA
liest weiter.

„Und Jacob zerriß seine Kleider, und legte einen Sack um seine Lenden, und trug Leide um seinen Sohn lange Zeit, und all seine Söhne und Töchter traten auf, daß sie ihn trösteten, aber er wollte sich nicht trösten lassen und sprach: Ich werde mit Leid hinunterfahren — “

D. A. MOOR

Hör auf, hör auf! Mir wird sehr übel.

AMALIA
hinzuspringend, läßt das Buch fallen.

Hilf Himmel! Was ist das?

D. A. MOOR

Das ist der Tod! — Schwarz — schwimmt — vor meinen — Augen — ich bitt dich — ruf dem Pastor — daß er mir — das Abendmahl reiche — Wo ist — mein Sohn Franz?

AMALIA

Er ist geflohen! Gott erbarme sich unser!

D. A. MOOR

Geflohen — geflohen von des sterbenden Bett? — — Und das all — all — von zwei Kindern voll Hoffnung — du hast sie — gegeben — hast sie — genommen — — dein Name sei — —

AMALIA
mit einem plötzlichen Schrei.

Tot! alles Tot!

ab in Verzweiflung. FRANZ
hüpft frohlockend herein.

Tot! schreien sie, tot! Itzt bin ich Herr. Im ganzen Schlosse zettert es, tot! — Wie aber schläft er vielleicht nur? — freilich, ach freilich! das ist nun freilich ein Schlaf, wo es ewig niemals, Guten Morgen, heißt — Schlaf und Tod sind nur Zwillinge. Wir wollen einmal die Namen wechseln! Wackerer, willkommener Schlaf! Wir wollen dich Tod heißen! Er drückt ihm die Augen zu. Wer wird nun kommen, und es wagen, mich vor Gericht zu fordern? oder mir ins Angesicht zu sagen: du bist ein Schurke! Weg dann mit dieser lästigen Larve von Sanftmut und Tugend! Nun sollt ihr den nackten Franz sehen, und euch entsetzen! Mein Vater überzuckerte seine Forderungen, schuf sein Gebiet zu einem Familienzirkel um, saß liebreich lächelnd am Tor, und grüßte sie Brüder und Kinder. — Meine Aug-Braunen sollen über euch herhangen wie Gewitter-Wolken, mein herrischer Name schweben wie ein drohender Komet über diesen Gebirgen, meine Stirne soll euer Wetterglas118 sein! Er streichelte und koste den Nacken, der gegen ihn störrig zurück schlug. Streicheln und Kosen ist meine Sache nicht. Ich will euch die zackichte Sporen ins Fleisch hauen, und die scharfe Geißel versuchen. — In meinem Gebiet solls so weit kommen, daß Kartoffeln und dünn Bier ein Traktament119 für Festtage werden, und wehe dem, der mir mit vollen feurigen Backen unter die Augen tritt! Blässe der Armut und sklavischen Furcht sind meine Leibfarbe120: in diese Liverei121 will ich euch kleiden!

Er geht ab. DRITTE SCENE
die böhmischen Wälder.
Spiegelberg. Razmann. Räuberhaufen. RAZMANN

Bist da? bists wirklich? So laß dich doch zu Brei zusammendrucken, lieber Herzens-Bruder Moriz! Willkommen in den Böhmischen Wäldern! Bist ja groß worden und stark. Stern-Kreuz-Bataillon! Bringst ja Rekruten mit einen ganzen Trieb122, du trefflicher Werber!

SPIEGELBERG

Gelt Bruder? Gelt? Und das ganze Kerl darzu! — du glaubst nicht, Gottes sichtbarer Segen ist bei mir, war dir ein armer hungriger Tropf, hatte nichts als diesen Stab, da ich über den Jordan ging, und itzt sind unserer acht und siebenzig, meistens ruinierte Krämer, rejizierte123 Magister und Schreiber aus den schwäbischen Provinzen, das ist dir ein Korps Kerles, Bruder, deliziöse124 Bursche, sag ich dir, wo als einer dem andern die Knöpfe von den Hosen stiehlt, und mit geladener Flinte neben ihm sicher ist — und haben voll auf125, und stehen dir in einem Renommee vierzig Meilen weit, das nicht zu begreifen ist. Da ist dir keine Zeitung, wo du nicht ein Artikelchen von dem Schlaukopf Spiegelberg wirst getroffen haben, ich halte sie mir auch pur deswegen — vom Kopf bis zun Füßen haben sie mich dir hingestellt, du meinst, du sehst mich, — so gar meine Rockknöpfe haben sie nicht vergessen. Aber wir führen sie erbärmlich am Narrenseil herum. Ich geh letzthin in die Druckerei, geb vor, ich hätte den berüchtigten Spiegelberg gesehn, und diktier einem Skritzler126, der dort saß, das leibhafte Bild von einem dortigen Wurmdoktor in die Feder, das Ding kommt um, der Kerl wird eingezogen, par force inquiriert127, und in der Angst und in der Dummheit gesteht er dir, hol mich der Teufel! gesteht dir, er sei der Spiegelberg — Donner und Wetter! ich war eben auf dem Sprung, mich beim Magistrat anzugeben, daß die Kanaille mir meinen Namen so verhunzen soll — wie ich sage, drei Monat drauf hangt er. Ich mußte nachher eine derbe Prise Tobak in die Nase reiben, als ich am Galgen vorbeispazierte, und den Pseudo-Spiegelberg in seiner Glorie da paradieren sah — und unterdessen daß Spiegelberg hangt, schleicht sich Spiegelberg ganz sachte aus den Schlingen, und deutet der superklugen Gerechtigkeit hinterrucks Eselsohren, daß’s zum Erbarmen ist.

RAZMANN
lacht.

Du bist eben noch immer der alte.

SPIEGELBERG

Das bin ich, wie du siehst, an Leib und Seel. Narr! einen Spaß muß ich dir doch erzählen, den ich neulich im Cäcilien-Kloster angerichtet habe. Ich treffe das Kloster auf meiner Wanderschaft so gegen die Dämmerung, und da ich eben den Tag noch keine Patrone verschossen hatte, du weißt, ich hasse das diem perdidi auf den Tod, so mußte die Nacht noch durch einen Streich verherrlicht werden, und sollts dem Teufel um ein Ohr gelten! Wir halten uns ruhig bis in die späte Nacht. Es wird mausstill. Die Lichter gehen aus. Wir denken die Nonnen können itzt in den Federn sein. Nun nehm ich meinen Kameraden Grimm mit mir, heiß die andern warten vorm Tor, bis sie mein Pfeifchen hören würden, — versichere mich des Klosterwächters, nehm ihm die Schlüssel ab, schleich mich hinein, wo die Mägde schliefen, praktizier128 ihnen die Kleider weg, und heraus mit dem Pack zum Tor. Wir gehn weiter von Zelle zu Zelle, nehmen einer Schwester nach der andern die Kleider, endlich auch der Äbtissin — Itzt pfeif ich, und meine Kerls draußen fangen an zu stürmen und zu hasselieren129 als käm der jüngste Tag, und hinein mit bestialischem Gepolter in die Zellen der Schwestern! — hahaha! — da hättest du die Hatz sehen sollen, wie die armen Tiergen in der Finstere130 nach ihren Röcken tappten, und sich jämmerlich geberdeten, wie sie zum Teufel waren, und wir indes wie alle Donnerwetter zugesetzt, und wie sie sich vor Schreck und Bestürzung in Bettlacken wikelten, oder unter dem Ofen zusammenkrochen wie Katzen, andere in der Angst ihres Herzens die Stube so besprenzten131, daß du hättest das Schwimmen drin lernen können, und das erbärmliche Gezetter und Lamento, und endlich gar die alte Schnurre die Äbtissin, angezogen wie Eva vor dem Fall132 — du weißt, Bruder, daß mir auf diesem weiten Erdenrund kein Geschöpf so zuwider ist, als eine Spinne und ein altes Weib, und nun denk dir einmal die schwarzbraune, runzlichte, zottigte Vettel vor mir herumtanzen, und mich bei ihrer jungfräulichen Sittsamkeit beschwören — alle Teufel! ich hatte schon den Ellbogen angesetzt ihr die übriggebliebenen wenigen edlen133 vollends in den Mastdarm zu stossen — kurz resolviert134! entweder heraus mit dem Silbergeschirr mit dem Klosterschatz und allen den blanken Tälerchen, oder — meine Kerls verstanden mich schon — ich sage dir, ich hab aus dem Kloster mehr denn tausend Taler Werts geschleift, und den Spaß obendrein, und meine Kerls haben ihnen ein

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